DEZOLAT - Fassade [Review]

DEZOLAT kommen aus München und dürften überregional vermutlich noch nicht sonderlich bekannt sein. Mir persönlich sind sie aber tatsächlich bereits schon seit längerem ein Begriff, da ich Anfang 2015 ihr erstes Demo fürs Ox besprechen durfte. Und dass ich mich dreieinhalb Jahre später immer noch daran erinnern kann, spricht wohl dafür, dass das Teil vermutlich gar nicht mal so kacke war.

Das Einzige, was ich damals ein wenig zu beanstanden hatte, war der eher biedere Gesangsstil von Frontmann Martin, der phasenweise eher dem eines intellektuellen Liedermachers im Rentenalter glich. Was das angeht, hat der Gute seitdem zwar keine riesigen Sprünge gemacht, klingt auf dem hier vorliegenden Debüt-Album aber definitiv ein wenig garstiger, was durchaus zu begrüßen ist.

Ansonsten ist die Band vom Trio zum Duo zusammengeschrumpelt und muss mittlerweile auf den Orgelmann verzichten, der auf Fotos immer so unfreundlich geguckt hat. Keine Ahnung, ob ihm seine Außendarstellung zum Verhängnis wurde, aber schade ist es so oder so, da ich mit Tasteninstrumenten ja grundsätzlich immer eine ganze Menge anfangen kann.

Der minimalistischere neue Sound der Band kann mich aber trotzdem auf ganzer Linie überzeugen, zumal man das Ganze hier, abgesehen von ein paar wenigen Overdubs, komplett live eingespielt hat und die Aufnahmequalität dabei bewusst roh und dreckig gehalten wurde. DEZOLAT sind nach wie vor ein echter Geheimtipp im Post-Punk- bzw. Indie-Bereich und sollten es mit dieser CD im Normalfall schaffen, auch endlich mal außerhalb von Bayern ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu erregen. (elfo)

Trackzahl: 11
Format: CD
Label: Ragged Glory Records
Kontakt: dezolat.de
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