Deadpool: Paperback 4 - Schuss in den Ofen [Review]

Die aktuelle Deadpool-Serie mag zwar eher durchwachsen angefangen haben, ist mittlerweile jedoch, anders als es der Titel des neuen Paperbacks suggerieren mag, wirklich kilometerweit davon entfernt, ein Schuss in den Ofen zu sein. Autor Gerry Duggan tritt das Drama-Pedal hier nochmal voll durch, was nicht nur für den nötigen Tiefgang sorgt, der der Reihe zuletzt oft abging, sondern auch dafür, dass die asoziale Seite des regenerierenden Degenerierten wieder wesentlich pointierter zur Geltung kommt.

Nach einem abermaligen Abstecher in die Zukunft (die von Ausgabe zu Ausgabe immer absurdere Züge anzunehmen scheint) und einer zufälligen Begegnung mit einer suizidgefährdeten Teenagerin, der Wade völlig selbstlos dabei hilft, neuen Mut zu fassen und ihr zeigt, dass das Leben auch Spaß machen kann (zum Beispiel, wenn man bösartige Kriminelle zu Brei schlägt), geht es dann auch gleich mit dem Comeback seines Erzfeinds Madcap (der mal die Stimme in seinem Kopf war) weiter, der hier als eine Art lebendes Geschwür am Bauch eines zunächst noch unbekannten Wirts in Erscheinung tritt und somit wie ein Freak aus einem schlechten 80er-Jahre-Horrorstreifen aussieht.

Das ist nicht nur ein unappetitlicher Anblick, sondern entwickelt sich auch rasch zu einem nicht minder unangenehmen Unterfangen, da Madcap nicht einmal davor zurückschreckt, Deadpools Tochter zu verletzen, was das Ganze schnell zu einer sehr persönlichen Sache werden lässt, die dann selbstredend extrem brutal und kompromisslos angegangen wird. Unterm Strich gibt's hier also viel Gewalt, einen guten Humor, eine ordentliche Prise Tragik und außerdem werden auch noch die Goonies zitiert - was will man mehr? (elfo)

Seitenzahl: 148
Format: Softcover / limitiertes Hardcover
Preis: 14,99 € / 21 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / Marvel
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