Wonder Woman: Erde Eins - Band 2 [Review]

Die Herren Morrison und Paquette mögen sich mit der Fortsetzung ihrer modernen Neuinterpretation der Geschichte von Wonder Woman zwar durchaus ordentlich Zeit gelassen haben, aber dafür hat sich das Warten definitiv gelohnt. Der Kampf gegen das Patriarchat geht also in die zweite Runde, was die mächtigen Männer dieser Welt langsam, aber sicher unruhig werden lässt und sie dazu veranlasst, Doctor Psycho auf die Protagonistin anzusetzen.

Dieser wird in der Erde Eins-Realität nicht einfach nur als bekennender Frauenhasser, sondern zudem auch noch als eine Art Vergewaltigungscoach skizziert, der Seminare gibt, in denen er Männern beibringt, mit welchen Psychotricks sie am besten Frauen ins Bett kriegen können. No Fun Fact: Derart widerliche Seminare gibt es leider wirklich, weshalb Morrison sich vermutlich kaum einen hassenswerteren Gegenspieler für die Titelheldin hätte ausdenken können. Und wo wir gerade bei absoluten Unsympathen sind, gibt es auf Dianas Heimatinsel Themyscira zeitgleich auch noch Stress mit der sogenannten "Überfrau" Paula von Gunther, die, wie es ihr Künstlername vielleicht schon grob erahnen lässt, für einiges an wirklich weirdem Naziploitation-Feeling sorgt.

Extrem cool finde ich es derweil auch, dass bei dem hier stattfindenden Kampf um Gleichberechtigung Transgender-People nicht ausgeschlossen werden, was in der Welt der Superhelden ansonsten ja leider (noch) viel zu kurz kommt. In der Summe ergibt das Ganze hier erneut eine nicht nur äußerst lesenswerte, sondern auch echt unfassbar schön bebilderte Story, die vor allem dank der klaren Kante gegen Nazis und Sexisten auf ganzer Linie überzeugen kann und definitiv in jedem gut sortierten Comicregal stehen sollte. (elfo)

Seitenzahl: 140
Format: Softcover
Preis: 16,99 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / DC Comics
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