The Walking Dead: Band 32 - Ruhe in Frieden [Review]

Tja, eigentlich sollte heute ja das zehnte Staffelfinale der TV-Adaption von "The Walking Dead" über die heimischen Bildschirme flimmern, aber da dies aufgrund der aktuellen Corona-Krise vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, und ich es mir zudem nicht nehmen lassen will, euch hier trotzdem mit Zombie-Content zu versorgen, widme ich mich an dieser Stelle nun halt dem aktuellen, sowie leider auch schon letzten Band der Comicvorlage.

Ich habe zugegebenemaßen lange einen großen Bogen darum gemacht, da ich die Vorstellung, danach nie wieder eine neue Ausgabe der Reihe lesen zu können, nach all den Jahren echt unangenehm fand, und musste das Ganze nach der mittlerweile erfolgten Lektüre, bei der ich mir zudem auch deutlich mehr Zeit als sonst gelassen habe, wirklich erstmal sacken lassen. Und auch wenn wir natürlich froh sein können, dass die Serie es überhaupt auf 193 US-Hefte brachte, zumal Kirkman in seinen Schlussbemerkungen auch noch mal erwähnt, dass der ursprüngliche Fahrplan nur in etwa die Hälfte dieser Ausgaben vorsah, was unter anderem bedeutet hätte, dass wir tatsächlich weder Negan, noch die Flüsterer hätten kennenlernen dürfen, muss ich sagen, dass hier hinsichtlich des Abschlusses vermutlich noch ein klein wenig Luft nach oben gewesen wäre.

Das finale Kapitel, das uns einen recht üppigen Zeitsprung liefert und uns zeigt, wie Old Man Carl in einer riesigen Gemeinschaft lebt, die endgültig den Weg zurück in die Zivilisation gefunden hat, fühlt sich dank der positiven Grundstimmung zwar absolut richtig an und sorgt auf den allerletzten Seiten zudem sogar noch mal für eine kleine Gänsehaut beim Lesen, was aber leider nichts daran ändert, dass der im Vorfeld zum Abschluss gebrachte Commonwealth-Arc rund um den Aufstand gegen das Establishment so einfach ein wenig abgehackt wirkt und wegen mir gern noch ein paar weitere Sammelbände hätte umfassen dürfen. Aber gut, Kirkman musste beim Schreiben halt auch stets die Kompendien im Blick haben und wäre andernfalls durchaus Gefahr gelaufen, das Ganze wiederum zu sehr in die Länge zu ziehen, weshalb diese Art von Ende also eventuell schon die bessere Variante war.

Der große Schocker vor dem Zeitsprung ist hierbei sicher das Ende von Rick Grimes, das im Netz ja bereits mehr als kontrovers diskutiert wurde, da er weder einen epischen Heldentod stirbt, noch einem ultimativen Big Bad der Marke Governor, Negan oder Alpha zum Opfer fällt, sondern völlig unspektakulär nachts in seinem Schlafzimmer von einer bis dahin eher unbedeutenden Nebenfigur heimtückisch erschossen wird. Ich kann die Kritik an dieser Entscheidung komplett nachvollziehen, finde aber auch, dass es nach all den Schlachten, die Rick geschlagen hat, irgendwo schon zur Geschichte passt, dass es ausgerechnet ein feiger Anschlag ist, der dem bis dahin quasi unbesiegbar erscheinenden Helden der Apokalpyse den Tod bringt. Alles in allem ein würdiger Abschluss einer Serie, die ihren Kultstatus vollkommen zu Recht genießt und mir künftig echt fehlen wird. Dennoch freue ich mich aber jetzt schon darauf, in Bälde den großen Reread zu starten und bin zudem gespannt, wie man das Ganze nun in den letzten zwei Staffeln der TV-Adaption, sowie den Spin-off-Serien und natürlich den Rick-Filmen umsetzen wird. Ich will jetzt aber nicht schon wieder abschweifen und ziehe stattdessen abschließend noch mal meinen Hut vor Robert Kirkman und Charlie Adlard, die knapp 16 Jahre lang wirklich Unglaubliches geleistet haben. Chapeau! (elfo)

Seitenzahl: 216
Format: Hardcover
Preis: 18 €
Verlag: Cross Cult
Cover-Copyright: Cross Cult / Image Comics / Skybound
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