Better Call Saul - Staffel 5: Episode 9 + 10 [Review]
Das war's nun also schon wieder. Die fünfte und somit vorletzte Staffel von "Better Call Saul" ist rum, die nervige Warterei auf die neuen Folgen geht dementsprechend wieder von vorne los, und zum Abschluss gibt es hier heute ausnahmsweise mal eine Doppelreview. Was in den letzten beiden Episoden vor der (hoffentlich nicht allzu lang dauernden) Pause so abging und wieso Lalo einer der wohl finstersten Gesellen ist, die je auf einem TV-Bildschirm zu sehen waren, erfahrt ihr aber erst nach einem versprochenen Gruß an meinen Brother from another Mother und Geschäftspartner Marijan Brenekic, sowie natürlich der obligatorischen Spoiler-Warnung.
Finster ist derweil eigentlich gar kein Ausdruck. Scheiße, ist Lalo gruselig! Nachdem Saul seine Odyssee durch die Wüste heil überstanden hat und seinem Mandaten eine ihm von Mike eingeimpfte Lügengeschichte auftischt, in der er den Überfall (hinter dem wiederum Bolsa steckt, der diese krude "Jeder gegen Jeden"-Spielchen nur noch komplizierter macht, als es bis hierhin ohnehin schon war) dezent weglässt, riecht dieser auf seinem Rückweg in die mexikanische Heimat, dass an der ganzen Story irgendetwas faul ist und findet schließlich den zerballerten Wagen seines Anwalts in der Wüste. Dass er nach seinem Fund zu dem Auto herabspringt, als hätte er Superkräfte, ignoriere ich an dieser Stelle einfach mal und komme stattdessen direkt zu einer der mit Abstand besten Szenen der gesamten Serie.
Lalo verschiebt seine Heimkehr daraufhin nämlich vorerst, um Saul und Kim in ihrer Wohnung aufzusuchen und sich die Geschichte rund um die besagte Wüstenodysse immer und immer wieder aufs Neue erzählen zu lassen, da er hofft, irgendwann im x-ten Anlauf vielleicht doch endlich die Wahrheit zu erfahren. Das mag sich unspektakulär lesen, aber Lalo-Darsteller Tony Dalton sorgt dabei für eine derart bedrohliche und unangenehme Atmosphäre, dass man selbst beim Zuschauen schon das Gefühl bekommt, diese vielleicht zehnminütige Szene würde in etwa eine Stunde gehen. Chapeau, ganz großes Kino! Letzten Endes ist es dann erst eine simple, aber eben nicht minder clevere Lüge von Kim, die Lalo wieder gen Mexiko abdampfen lässt, sowie abermals unterstreicht, dass die Gute mittlerweile weitaus "sauliger" drauf ist, als es ihrem Gatten lieb ist. Selbst die Nummern mit den Bowlingkugeln und den Prostituierten, mit denen Saul seinem speziellen Freund Howard zuletzt arg zusetzte, findet sie, nachdem sie davon erfährt, nicht weiter wild. Im Gegenteil, tatsächlich kommt hier sogar von ihr die Idee, das Ganze noch weiter auf die Spitze zu treiben und Howard irgendetwas anzuhängen, was ihm die Karriere vollends ruinieren wird.
Was auch immer das ein wird, dürfte dann wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit etwas damit zu tun haben, warum Kim während der "Breaking Bad"-Ära keine Rolle mehr in Sauls Leben spielen wird. Man darf gespannt sein. Aber auch in der Lalo-Frage kommen wir der Sache näher. Nacho begleitet ihn hier also nach Mexiko, muss dabei selbstredend weiter den 31er für Gus spielen und in der Nacht unbemerkt ein kleines Grüppchen von Söldnern auf Lalos Grundstück lassen, die ihn töten sollen. Dass man für jemanden, der wie ein Metawesen Schluchten runterjumpen kann, wohl eher eine halbe Armee benötigt, hätte man durchaus ahnen können, und so zerlegt Lalo die Brüder, als wäre er so eine Art mexikanischer Punisher, ehe die Folge dann so abrupt endet, wie man es von dieser Serie eben gewohnt ist. Die Staffel mag unterm Strich sicher einiges an Längen gehabt haben, aber zum Ende hin war das hier einfach wieder TV-Unterhaltung auf allerhöchstem Niveau. So darf es in den finalen 13 Episoden dann mehr als gern weitergehen. (elfo)
Laufzeit: jeweils ca. 59 Minuten
Freigabe: FSK 16
Picture-Copyright: Warrick Page / AMC / Sony Pictures Television
Finster ist derweil eigentlich gar kein Ausdruck. Scheiße, ist Lalo gruselig! Nachdem Saul seine Odyssee durch die Wüste heil überstanden hat und seinem Mandaten eine ihm von Mike eingeimpfte Lügengeschichte auftischt, in der er den Überfall (hinter dem wiederum Bolsa steckt, der diese krude "Jeder gegen Jeden"-Spielchen nur noch komplizierter macht, als es bis hierhin ohnehin schon war) dezent weglässt, riecht dieser auf seinem Rückweg in die mexikanische Heimat, dass an der ganzen Story irgendetwas faul ist und findet schließlich den zerballerten Wagen seines Anwalts in der Wüste. Dass er nach seinem Fund zu dem Auto herabspringt, als hätte er Superkräfte, ignoriere ich an dieser Stelle einfach mal und komme stattdessen direkt zu einer der mit Abstand besten Szenen der gesamten Serie.
Lalo verschiebt seine Heimkehr daraufhin nämlich vorerst, um Saul und Kim in ihrer Wohnung aufzusuchen und sich die Geschichte rund um die besagte Wüstenodysse immer und immer wieder aufs Neue erzählen zu lassen, da er hofft, irgendwann im x-ten Anlauf vielleicht doch endlich die Wahrheit zu erfahren. Das mag sich unspektakulär lesen, aber Lalo-Darsteller Tony Dalton sorgt dabei für eine derart bedrohliche und unangenehme Atmosphäre, dass man selbst beim Zuschauen schon das Gefühl bekommt, diese vielleicht zehnminütige Szene würde in etwa eine Stunde gehen. Chapeau, ganz großes Kino! Letzten Endes ist es dann erst eine simple, aber eben nicht minder clevere Lüge von Kim, die Lalo wieder gen Mexiko abdampfen lässt, sowie abermals unterstreicht, dass die Gute mittlerweile weitaus "sauliger" drauf ist, als es ihrem Gatten lieb ist. Selbst die Nummern mit den Bowlingkugeln und den Prostituierten, mit denen Saul seinem speziellen Freund Howard zuletzt arg zusetzte, findet sie, nachdem sie davon erfährt, nicht weiter wild. Im Gegenteil, tatsächlich kommt hier sogar von ihr die Idee, das Ganze noch weiter auf die Spitze zu treiben und Howard irgendetwas anzuhängen, was ihm die Karriere vollends ruinieren wird.
Was auch immer das ein wird, dürfte dann wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit etwas damit zu tun haben, warum Kim während der "Breaking Bad"-Ära keine Rolle mehr in Sauls Leben spielen wird. Man darf gespannt sein. Aber auch in der Lalo-Frage kommen wir der Sache näher. Nacho begleitet ihn hier also nach Mexiko, muss dabei selbstredend weiter den 31er für Gus spielen und in der Nacht unbemerkt ein kleines Grüppchen von Söldnern auf Lalos Grundstück lassen, die ihn töten sollen. Dass man für jemanden, der wie ein Metawesen Schluchten runterjumpen kann, wohl eher eine halbe Armee benötigt, hätte man durchaus ahnen können, und so zerlegt Lalo die Brüder, als wäre er so eine Art mexikanischer Punisher, ehe die Folge dann so abrupt endet, wie man es von dieser Serie eben gewohnt ist. Die Staffel mag unterm Strich sicher einiges an Längen gehabt haben, aber zum Ende hin war das hier einfach wieder TV-Unterhaltung auf allerhöchstem Niveau. So darf es in den finalen 13 Episoden dann mehr als gern weitergehen. (elfo)
Laufzeit: jeweils ca. 59 Minuten
Freigabe: FSK 16
Picture-Copyright: Warrick Page / AMC / Sony Pictures Television