Prodigy: Die böse Erde [Review]
Mark Millar scheint seit seinem (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) arg lukrativen Deal mit Netflix derzeit zwar produktiver denn je zu sein, was sich aus qualitativer Sicht jedoch leider schon beim gerade mal zweiten Titel dieser Ära ein wenig negativ bemerkbar macht.
Der im Mittelpunkt dieser Abenteuergeschichte stehende Tausendsassa Edison Crane, der hier die halbe Welt bereist, um eine drohende Invasion von einer Parallelerde zu verhindern, wird dabei nämlich nicht einfach nur als eine Art männliche Mary Sue dargestellt, sondern als Universalgenie, welches alles kann, alles weiß, seinen Gegnern nicht nur beim Schach stets unzählige Schritte voraus ist und selbst in Kämpfen gegen Hundertschaften von Terroristen auf die Sekunde genau planen kann, wie er siegreich aus der Nummer herauskommt. Nebenher schmiedet er im Kopf unter anderem noch Karrierepläne für ehemalige Widersacher, die er hobbymäßig therapiert, schreibt anspruchsvolle Musikstücke für französische Festivals und entwickelt Stratgien, um einen in 17 Jahren drohenden Asteroideneinschlag auf die Erde abzuwenden.
Und wenn er während einer Mission spontan zwei Millionen Dollar benötigt, tja, dann meldet er sich halt kurz bei einem Pokerturnier an und gewinnt die Kohle mal eben im Vorbeigehen. Easy peasy. Was anfangs noch recht charmant und witzig sein mag, langweilt jedoch relativ schnell, da eine Hauptfigur, der so oder so grundsätzlich alles gelingt, sich zwangsläufig nicht gerade positiv auf die Spannung auswirkt. Schon klar, dass Millar hier bewusst etwas übertrieben auf die Kacke haut, aber so was wie ein gewisses Augenzwinkern geht dem Ganzen dabei leider total ab. Der Netflix-Adaption werde ich zwar sicher mal eine Chance geben, da das mit dem richtigen Hauptdarsteller und dem richtigen Regisseur durchaus was werden könnte, aber vom Comic bin ich jetzt eher enttäuscht, was vermutlich aber auch teilweise daran liegen mag, dass Millar ansonsten ja eigentlich eine Bank ist. (elfo)
Seitenzahl: 172
Format: Softcover
Preis: 20 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics
Der im Mittelpunkt dieser Abenteuergeschichte stehende Tausendsassa Edison Crane, der hier die halbe Welt bereist, um eine drohende Invasion von einer Parallelerde zu verhindern, wird dabei nämlich nicht einfach nur als eine Art männliche Mary Sue dargestellt, sondern als Universalgenie, welches alles kann, alles weiß, seinen Gegnern nicht nur beim Schach stets unzählige Schritte voraus ist und selbst in Kämpfen gegen Hundertschaften von Terroristen auf die Sekunde genau planen kann, wie er siegreich aus der Nummer herauskommt. Nebenher schmiedet er im Kopf unter anderem noch Karrierepläne für ehemalige Widersacher, die er hobbymäßig therapiert, schreibt anspruchsvolle Musikstücke für französische Festivals und entwickelt Stratgien, um einen in 17 Jahren drohenden Asteroideneinschlag auf die Erde abzuwenden.
Und wenn er während einer Mission spontan zwei Millionen Dollar benötigt, tja, dann meldet er sich halt kurz bei einem Pokerturnier an und gewinnt die Kohle mal eben im Vorbeigehen. Easy peasy. Was anfangs noch recht charmant und witzig sein mag, langweilt jedoch relativ schnell, da eine Hauptfigur, der so oder so grundsätzlich alles gelingt, sich zwangsläufig nicht gerade positiv auf die Spannung auswirkt. Schon klar, dass Millar hier bewusst etwas übertrieben auf die Kacke haut, aber so was wie ein gewisses Augenzwinkern geht dem Ganzen dabei leider total ab. Der Netflix-Adaption werde ich zwar sicher mal eine Chance geben, da das mit dem richtigen Hauptdarsteller und dem richtigen Regisseur durchaus was werden könnte, aber vom Comic bin ich jetzt eher enttäuscht, was vermutlich aber auch teilweise daran liegen mag, dass Millar ansonsten ja eigentlich eine Bank ist. (elfo)
Seitenzahl: 172
Format: Softcover
Preis: 20 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics