The Walking Dead: Band 27 - Der Krieg der Flüsterer [Review]

Während heute Abend also hierzulande endlich die zweite Hälfte der aktuellen Staffel von "The Walking Dead" startet, habe ich mir zur idealen Einstimmung darauf mal den 27. Band der Comicvorlage angesehen, in dem es bereits Ereignisse zu bestaunen gibt, die es in der TV-Adaption vermutlich erst im nächsten Jahr zu sehen geben dürfte.

Und sofern Showrunnerin Angela Kang nicht plötzlich aus unerfindlichen Gründen auf die Schnapsidee kommt, einen komplett anderen Weg einzuschlagen, wird sich der geneigte Serienfan noch auf einige Highlights freuen können, denn der titelgebende Krieg der Flüsterer ist gegenüber der vorherigen großen Fehde mit den Saviors wirklich um einiges spannender ausgefallen und bietet echt sehr viel mehr als bloß sinnloses Geballer. Der verstörende Gruselfaktor der weirden Flüsterer erreicht während ihrer Angriffe auf Ricks Gemeinschaft eine völlig neue Dimension, da hier immer wieder kleinere Zombieherden aufmarschieren, bei denen sich sowohl die Gegenseite, als auch die Leserschaft nie wirklich sicher sein, wer denn nun wirklich ein Untoter ist und wer sich lediglich als solcher tarnt, um dann urplötzlich zuschlagen bzw. zustechen zu können. Und vor allem in diesen Momenten hat Zeichner Charlie Adlard wirklich ganze Arbeit geleistet, da man die entsprechenden Panels fast schon zwangsläufig wie die alten "Wo ist Walter?"-Bücher betrachtet, um zu sehen, ob sich da nicht doch noch irgendwo ein verkleideter Lump zwischen den Zombies befindet, den man im ersten Moment vielleicht gar nicht erkannt hat.

Als weiteres Highlight dieser Ausgabe muss man erwartungsgemäß natürlich einmal mehr den ehemaligen Oberschurken Negan nennen, dem Rick es nach dessen heiklem Alleingang gegen die Flüsterer gestattet, unter den kritischen Augen von Dwighty Boy an vorderster Front mitzukämpfen, wo er schließlich nicht nur erneut unter Beweis stellt, dass die Jahre der Isolation wohl tatsächlich so etwas wie einen Sinneswandel bewirkt haben, sondern zusätzlich auch endlich seine geliebte Lucille wieder in die Arme nehmen darf, nur um sie - Obacht, Major Death Spoiler - kurz darauf auch gleich schon wieder zu verlieren. Der berühmteste Baseballschläger der Popkultur zerbricht hier nämlich bei einem Schlag auf Betas Rücken, was einmal mehr eindrucksvoll unterstreicht, was für ein Tier dieser Typ ist.

Und auch wenn Hilltop nachfolgend abgefackelt wird und die Verluste auf der Seite von Ricks Gemeinschaft natürlich mal wieder immens sind, kann der Großteil der Flüsterer ausradiert werden, was die wenigen Überlebenden dieser Irren abschließend jedoch nicht daran hindert, noch mal einen letzten Gruß in Form von der mit Abstand riesigsten Zombieherde, die die Serie bislang gesehen hat, auf Alexandria loszulassen. Nachdem ich ja eigentlich dachte, die Flüsterer-Storyline würde mit diesem Band enden, gibt es stattdessen nun also schon wieder den nächsten megafiesen Cliffhanger, bei dem man am liebsten sofort wissen will, wie es weitergeht. Unterm Strich liefert Autor Robert Kirkman einfach mal wieder gewohnt großes Zombiekino ab, was ihm in Anbetracht der Tatsache, dass wir hier nicht nur von 27 Sammelbänden, sondern gleichzeitig eben auch schon von sage und schreibe 162 US-Heften reden, in dieser Konstanz erstmal jemand nachmachen muss. Chapeau! (elfo)

Seitenzahl: 144
Format: Hardcover
Preis: 18 €
Verlag: Cross Cult
Cover-Copyright: Cross Cult / Image Comics / Skybound
Powered by Blogger.