The Walking Dead - Staffel 10: Episode 5 - What it always is [Review]

Was zur Hölle war das denn? Nachdem ich die Serie in der letzten Woche noch in den höchsten Tönen lobte, schieben die Macher nun also schon wieder so eine Gurke hinterher. Stellt euch auf reichlich Gemecker ein, beherzigt aber vorher bitte wie immer die obligatorische Spoiler-Warnung.

Negan, der auch im Zentrum dieser Episode steht, ist nun also wieder auf freiem Fuß, wobei die Frage, wer ihn denn aus seiner Zelle gelassen hat, hier leider erneut unbeantwortet bleibt. Der zumindest bei Comiclesern als hauptverdächtig geltende Brandon war es also doch nicht, was ihn jedoch nicht davon abhält, sich dennoch gemeinsam mit dem Ex-Bösewicht auf die Flucht zu begeben, da er sich als völlig bescheuerter Negan-Fanboy entpuppt und darauf hofft, gemeinsam mit seinem Idol eine neue Saviors-Ära begründen zu können. Die Idee, aus Brandon einen Waisenjungen ehemaliger Saviors zu machen, der seit dem Krieg einen heimlichen Groll gegen Alexandria hegt, mag zwar grundsätzlich gar nicht mal so uninteressant sein, aber die Umsetzung gleicht wahrlich einer Farce. Brandon ist kaum mehr als eine Cartoonfigur, die jedes Mal vor Begeisterung komplett ausrastet, sobald Negan auch nur einen fahren lässt und dabei dermaßen überzeichnet dargestellt wird, dass er selbst beim Ableger "Fear The Walking Dead" komplett aus dem Rahmen fallen würde. Ich erinnere nur mal kurz daran, dass eben dieser Brandon zuletzt mit der Aufgabe betraut war, Negan bei dessen Arbeit zu bewachen, was man aufgrund seiner Vergangenheit wohl kaum jeden x-beliebigen Heiopei machen lassen würde. Und dann teilt man ausgerechnet diesen Vogel dafür ein und selbst der extrem kritischen, skeptischen und vorsichtigen Sicherheitschefin Michonne fällt nicht auf, dass der Typ nicht mehr alle Latten am Zaun hat? Verarschen kann ich mich auch alleine.

Aber nicht nur ich war relativ schnell von diesem Spinner genervt, sondern auch Negan himself, der sich dank Brandon zwar über ein Wiedersehen mit seiner alten Lederjacke, sowie Lucille 2.0 freuen darf, ansonsten aber einfach nur angekotzt ist und diesen ganzen Saviors-Scheiß nicht mehr hören kann. Nachdem er unter dem frenetischen Jubel seines Jüngers ("Classic Negan!") eine Frau und ihren kleinen Sohn vor Beißern rettet und ihnen anbietet, sie sicher nach Hilltop zu bringen, macht er Brandon klar, dass er sich gefälligst vom Acker machen soll, was dieser jedoch kruderweise als Test auffasst und kurzerhand die zwei neuen Bekanntschaften tötet, um sich als vermeintlich würdig zu erweisen. Noch bevor er daraufhin das alte Saviors-Motto "Ich bin Negan" aussprechen kann, wird er von selbigem jedoch kurzerhand mit einem Stein erschlagen. Selten habe ich mich in dieser Serie mehr über einen Tod gefreut und frage mich nach wie vor, was dieser Quatsch denn jetzt eigentlich sollte. Um Negans Sinneswandel zu unterstreichen, hätte es dieses Drama nun wirklich nicht gebraucht, da sein Umgang mit Lydia und vor allem Judith zuletzt ja eine mehr als deutliche Sprache sprach. Abgesehen davon, nimmt man der Story, die nun folgen wird, dadurch erst recht die Spannung, da endgültig niemand mehr glauben wird, dass er den Flüsterern, bei denen er am Ende der Episode landet, als Verbündeter beitreten wird.

Die nächste Folge dürfte, sofern man den Comics auch nur ansatzweise folgt, natürlich dennoch extrem witzig werden, aber über Negans Intention muss wohl wirklich nicht mehr diskutiert werden. Ich bleibe dabei, in Episode 8 macht er Alpha einen Kopf kürzer, was letzten Endes dann der Auslöser für den Krieg mit den Flüsterern sein wird, über den wir uns dann in der zweiten Staffelhälfte freuen können. Abschließen möchte ich die heutige Review dann mit einem kleinen Easter Egg, das beweist, dass allem Irrsinn zum Trotz immer noch viel Liebe zum Detail in dieser Serie steckt. In einer Szene in Hilltop hört Magna über das olle Grammophon im Barrington-Haus nämlich einen Song, der in der Originalversion von Emily Kinney, die von der zweiten bis zur fünften Staffel Beth gespielt hat, stammt und extra für diese Folge von einem Mann neu eingesungen wurde, der verdächtig nach Ryan Hurst klingt, was dann wohl endgültig beweisen dürfte, dass dessen Figur Beta vor der Apokalypse ein bekannter Countrysänger war. Stabiler Move, der für einiges entschädigt. Oi! (elfo)

Laufzeit: ca. 46 Minuten
Freigabe: FSK 18
Picture-Copyright: Jace Downs / AMC
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