The Walking Dead - Staffel 11: Episode 5 - Out of the Ashes [Review]

Ja, ich weiß, ich bin schon wieder spät dran. Mit der Qualität dieser Episode hat das allerdings überhaupt nichts zu tun, denn zu meiner großen Verwunderung gab es diesmal tatsächlich überhaupt nichts zu meckern. Nehmt bitte noch schnell die obligatorische Spoiler-Warnung zur Kenntnis, und dann geht's auch schon los ... Im Ernst, nach den letzten Wochen befand sich meine Motivation, die Serie weiterhin zu verfolgen und hier zu besprechen schon wieder im Kriechkeller. Und dann hauen die Verantwortlichen plötzlich wieder eine Folge raus, die von vorne bis hinten Spaß macht und ganze vier Arcs beinhaltet, die alle überzeugen können.

Leude, warum quält ihr uns erst mit diesem Reaper-Firlefanz, wenn ihr es doch eigentlich offensichtlich immer noch drauf habt? Allein das Cold Open, eine Traumsequenz, in der Aaron von Untoten, Flüsterern, Saviors, sowie einem der Wolves (die ich hier ja letztens erst noch erwähnte) umzingelt wird, hat es schon komplett in sich und führt einem noch mal vor Augen, was für einen heftigen und traumatischen Scheiß unsere Protagonist*innen in den letzten Jahren eigentlich so mitmachen mussten. Speziell Aarons Struggle wird dann auch noch mal im späteren Verlauf deutlich, als er in den Ruinen von Hilltop nach Werkzeug sucht, stattdessen aber auf einen übrig gebliebenen Flüsterer trifft und schließlich mit gnadenlosen Foltermethoden Antworten auf die Frage, ob dessen alte Gruppierung immer noch eine Gefahr für Alexandria darstellt, herauspresst. Uff, das war hart und wird hoffentlich noch ein Thema bleiben. In den Comics gab es zum Ende hin auch noch ein paar Flüsterer, die trotz großer Vorbehalte in die Gemeinschaft integriert wurden, was jedoch leider ziemlich im Sande verlief, da die Serie bekanntlich nach 193 US-Heften ein recht plötzliches Ende fand.

Die Chemie zwischen Maggie und Negan bleibt derweil auch ohne großes Drama ein ziemlicher Knaller, während die Commonwealth-Storyline tatsächlich einen immer besseren Eindruck als in der Vorlage hinterlässt. Dieses trügerische Paradies vermittelt einfach eine arg unangenehme Atmosphäre, woran auch der überzogene Quatsch mit der Fake-Stephanie nichts ändern kann (das Original hatte übrigens auch einen kurzen Auftritt am Eiswagen).

In Alexandria wiederum gibt es eine kleine Judith-Show. Ricks Shanes Tochter trainiert hier zunächst ihren kleinen Bruder, Gracie, Hershel, sowie die Kids von Jerry (deren Namen, soweit ich das überblicke noch nie genannt worden sind, wobei ihr mich da natürlich sehr gern korrigieren dürft), nur um feststellen, dass ein paar jugendliche Hirnis an der Mauer, die sich mittlerweile nicht mehr ganz so gut in Schuss befindet, reichlich naiven Spökes mit Zombies treiben, was zu einem offenen Konflikt führt, der abermals unterstreicht, was für ein großer Badass die Kleine doch schon ist. Ihr Gegenüber wiederum entpuppt sich im späteren Verlauf der Folge als noch größere Arschgeige und zerstört (vermeintlich) das neben dem Hut einzige Andenken, welches Judith noch von ihrem Bruder Carl hat. Nicht cool. Überhaupt nicht cool. Aber gut, Arschgeigen, die von jetzt auf gleich plötzlich Sprechrollen kriegen und sich zudem komplett arschgeigig verhalten, werden in dieser Serie eh nicht alt, weshalb dieser trottelige Unsympath auf der aktuellen Todesliste wohl ganz oben stehen dürfte. Selber schuld, du Otto! Alles in allem endlich mal wieder eine Folge, die sich auf einem Niveau bewegt hat, welches mehr als gern beibehalten werden darf. (elfo)
 
Laufzeit: ca. 47 Minuten
Freigabe: FSK 18
Picture-Copyright: Josh Stringer / AMC
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