PFF-Zine #4 [Review]
Nach abermals mehreren Jahren ist nun also tatsächlich mal wieder eine neue Ausgabe des PFF-Zines erschienen. Der Grund für die erneut lange Pause ist allerdings keineswegs die in Fanzine-Kreisen nicht gerade unübliche Trägheit, sondern Markus' Diagnose (ME/CFS), von der er hier ganz offen erzählt. In diesem Zusammenhang stellt er dann auch gleich klar, dass es ihm nicht um Mitleid geht, sondern darum, seine Leser*innen mit Informationen über diese (mir bislang tatsächlich unbekannte) Krankheit zu versorgen, aber ein ziemlicher Downer ist das Ganze dennoch. Wie das so sein muss, kaum mehr eine Treppe hochzukommen oder sich zu Konzerten stets einen Klappstuhl mitnehmen zu müssen, da man es stehend nicht mehr lange aushält, mag man sich gar nicht vorstellen, zumal Markus auch so grob in meinem Alter ist. Ätzende Scheiße. Fühl dich auf jeden Fall gedrückt, Habibi.
Persönlich geht es dann auch in einem dreiteiligen Artikel über Menschen und Veranstaltungsorte, die es mit der politischen Korrektheit (vermeintlich) gern mal etwas übertreiben, weiter. Und nein, keine Sorge, Markus ist selbstverständlich kein Grauzonenspinner, der bloß unreflektiert rumopfert, positioniert sich im Gegenteil klar gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie und jegliche Diskrimierung und schildert hier ein paar Vorfälle, in denen Ausstellungen seiner Comics dank der jeweils entscheidenden Plenen zu mittelschweren Katastrophen ausarteten. Dabei geht es ihm auch gar nicht um die Kritik an seinen Bildern an sich (wobei einige Punkte hier wirklich überhaupt nicht nachvollziehbar sind), sondern um den tatsächlich unfairen Umgang mit ihm, sowie mit der allgemeinen Situation, und da sind die zerstörten Ausstellungsstücke wohl noch das kleinste Übel.
Passend dazu zählt er auch noch ein paar eher weniger nachvollziehbare Vorfälle auf, in denen Bands und Musiker aufgrund von irgendwelchen Pillepalle-Geschichten an den Pranger gestellt wurden. So wurde beispielsweise auch schon Schlaffke aka Zwakkelmann als Sexist abgestempelt, und an die hier angesprochene Nummer mit Koeter erinnere ich mich auch noch. Ein Mitglied der Band hatte damals Konzertbesucher*innen gegenüber einen dämlichen, sowie nicht minder uncoolen Spruch rausgehauen, für den es völlig zu Recht Kritik gab. Die Nummer artete dann aber online zu einer regelrechten Rufmordkampagne aus, in der die betreffende Person für ihren Fehler nicht nur bestraft, sondern mehr oder weniger erniedrigt und gemüdigt werden sollte. Ohne Witz, das war damals richtig übler Mist und ein absolutes Paradebeispiel dafür, wie man eben nicht mit solchen Vorfällen umgeht.
Und genau darum geht es Markus in seinem Fazit dann auch. Jeder baut mal Mist oder labert dumme Scheiße, die vielleicht nicht böse gemeint war, von anderen Menschen aber dennoch als verletztend empfunden wird. In solchen Fällen bringt es (meist) aber einfach mehr, die Leute erstmal darauf anzusprechen, anstatt sie direkt an den Pranger zu stellen und öffentlich mit dem Finger auf sie zu zeigen. Klar, bei einigen mögen Hopfen und Malz verloren sein, aber wenn man es wirklich im Sinn hat, Dinge zum Positiven zu verändern und den Menschen die entsprechenden Denkanstöße dafür zu liefern, dann sollte man ihnen (sofern ihre Fehler nicht ohne wenn und aber unverzeihlicher Natur waren) wenigstens mal eine faire Chance geben, denn vernünftige Gespräche können oftmals wahre Wunder bewirken. Ansonsten gibt es in dem Heft (dessen neues Format ich derweil eher so semi-geil finde) aber natürlich auch wieder jede Menge Quatsch und Comics, die diesmal unter anderem auch aus der Feder vom guten El Jaro kommen, dessen Output hier ja auch regelmäßig unter die Lupe genommen wird. Ach, und wer grundsätzlich Bock auf das Teil hat, aber zu geizig ist, die popeligen 1,50 € dafür zu zahlen, kann sich den ganzen Spökes übrigens auch einfach auf Markus' Webseite für umme als PDF-Datei downloaden. (elfo)
Seitenzahl: 84
Format: A6
Preis: 1,50 €
Kontakt: pffzine.wordpress.com
Persönlich geht es dann auch in einem dreiteiligen Artikel über Menschen und Veranstaltungsorte, die es mit der politischen Korrektheit (vermeintlich) gern mal etwas übertreiben, weiter. Und nein, keine Sorge, Markus ist selbstverständlich kein Grauzonenspinner, der bloß unreflektiert rumopfert, positioniert sich im Gegenteil klar gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie und jegliche Diskrimierung und schildert hier ein paar Vorfälle, in denen Ausstellungen seiner Comics dank der jeweils entscheidenden Plenen zu mittelschweren Katastrophen ausarteten. Dabei geht es ihm auch gar nicht um die Kritik an seinen Bildern an sich (wobei einige Punkte hier wirklich überhaupt nicht nachvollziehbar sind), sondern um den tatsächlich unfairen Umgang mit ihm, sowie mit der allgemeinen Situation, und da sind die zerstörten Ausstellungsstücke wohl noch das kleinste Übel.
Passend dazu zählt er auch noch ein paar eher weniger nachvollziehbare Vorfälle auf, in denen Bands und Musiker aufgrund von irgendwelchen Pillepalle-Geschichten an den Pranger gestellt wurden. So wurde beispielsweise auch schon Schlaffke aka Zwakkelmann als Sexist abgestempelt, und an die hier angesprochene Nummer mit Koeter erinnere ich mich auch noch. Ein Mitglied der Band hatte damals Konzertbesucher*innen gegenüber einen dämlichen, sowie nicht minder uncoolen Spruch rausgehauen, für den es völlig zu Recht Kritik gab. Die Nummer artete dann aber online zu einer regelrechten Rufmordkampagne aus, in der die betreffende Person für ihren Fehler nicht nur bestraft, sondern mehr oder weniger erniedrigt und gemüdigt werden sollte. Ohne Witz, das war damals richtig übler Mist und ein absolutes Paradebeispiel dafür, wie man eben nicht mit solchen Vorfällen umgeht.
Und genau darum geht es Markus in seinem Fazit dann auch. Jeder baut mal Mist oder labert dumme Scheiße, die vielleicht nicht böse gemeint war, von anderen Menschen aber dennoch als verletztend empfunden wird. In solchen Fällen bringt es (meist) aber einfach mehr, die Leute erstmal darauf anzusprechen, anstatt sie direkt an den Pranger zu stellen und öffentlich mit dem Finger auf sie zu zeigen. Klar, bei einigen mögen Hopfen und Malz verloren sein, aber wenn man es wirklich im Sinn hat, Dinge zum Positiven zu verändern und den Menschen die entsprechenden Denkanstöße dafür zu liefern, dann sollte man ihnen (sofern ihre Fehler nicht ohne wenn und aber unverzeihlicher Natur waren) wenigstens mal eine faire Chance geben, denn vernünftige Gespräche können oftmals wahre Wunder bewirken. Ansonsten gibt es in dem Heft (dessen neues Format ich derweil eher so semi-geil finde) aber natürlich auch wieder jede Menge Quatsch und Comics, die diesmal unter anderem auch aus der Feder vom guten El Jaro kommen, dessen Output hier ja auch regelmäßig unter die Lupe genommen wird. Ach, und wer grundsätzlich Bock auf das Teil hat, aber zu geizig ist, die popeligen 1,50 € dafür zu zahlen, kann sich den ganzen Spökes übrigens auch einfach auf Markus' Webseite für umme als PDF-Datei downloaden. (elfo)
Seitenzahl: 84
Format: A6
Preis: 1,50 €
Kontakt: pffzine.wordpress.com