Marvels [Review]

Hier liegt uns ein wirklich edles Werk vor, welches original schon 1994 in den USA erschien und nun in zusammengefasster Form, sowie um einen aktuellen Epilog ergänzt, nochmal neu veröffentlicht wurde.

Jeder kennt und liebt (vermutlich) die altbekannten Marvel-Heroes Die Fackel, Spider-Man, die X-Men oder die Avengers, und jeder kennt irgendwie auch ihre Herkunft oder Entstehungsgeschichte. Doch die wenigsten sind vermutlich in einem Alter, um bei den Erstveröffentlichungen schon des Lesens fähig gewesen zu sein. Jetzt hätte man die alten Schinken ja einfach neu auflegen können. Vermutlich wäre das aber nicht ansatzweise so interessant wie das, was Busiek und Ross daraus gemacht haben. Wir nehmen quasi einen Perspektivenwechsel vor und erleben das erste Auftauchen der genannten Heroen aus der Sicht von Fotojournalist Phil Sheldon. Das Ganze zur Originalzeit mit all ihrer Paranoia. So entwickelt sich ein ganz besonderes Gefühl des "Dabeiseins" und"Miterlebens". Wie haben die Menschen die ersten Aufeinandertreffen der Titanen erlebt? Die Kollateralschäden? Die plötzliche Manifestation von "echten" Wundern?

Wie erklärt man es den Kindern? Sind die Monstrositäten in den ungewöhnlichen Kostümen nicht gar eine Bedrohung? Wie leidet das Privatleben des Fotojournalisten Sheldon unter seiner Obsession, all dieses fotodokumentarisch festzuhalten? Die Zeichnungen verdienen kaum diese Bezeichnung, sind es viel mehr fast fotorealistische Gemälde im Stile eines Edward Hopper. Derartig hohes Niveau kennt man sonst nur von Trigan. "Marvels" ist somit ein absolut essentielles Werk für jeden Fan der bunten Marvel-Welt. Faszinierend bis zur letzten Seite. Ein Zeitdokument mal anders. (commaaaander)

Seitenzahl: 228
Format: Softcover
Preis: 23 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / Marvel
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