X-Men - Gold: Band 4 + 5 [Review]

Nach dem bizarren Abstecher ins Mojoverse, in dem die X-Men zuletzt Fernsehstars wider Willen wurden, geht es in den zwei nachfolgenden Bänden nun also wieder deutlich weniger trashig zur Sache. Bunt und überdreht bleibt das Ganze aber dennoch, denn nach einer kurzen Verschnaufpause auf der Erde, auf der sie sich zudem darüber freuen dürfen, dass es auch noch genügend gute Menschen gibt, die gegen Rassismus und Ausgrenzung auf die Straße gehen, anstatt sich der zuletzt ja immer schlimmer werdenden Mutantenhetze anzuschließen, findet das nächste große Abenteuer von Team Gold nun also auf dem Planeten Dartayus in der Negativzone statt.

Von dort stammt nämlich der Mutant Kologoth, der ja zu Beginn der Serie bereits einmal für reichlich Trouble sorgte und sich bei der Rückkehr in seine Heimatwelt plötzlich als Obernazi und skrupelloser Despot entpuppt, dessen großes Ziel es ist, mit der Erweckung einer alten Gottheit die Zerstörung des gesamten Planeten herbeizuführen.

Was zunächst vielleicht eher relativ platt klingen mag, ergänzt die übliche Herangehensweise an das leidige Rassismusproblem hier aber letztlich um eine überaus interessante Facette. Nämlich um die, dass die Gesellschaft manche Monster überhaupt erst selbst erschafft, indem sie einzelnen Mitgliedern aufgrund ihrer vermeintlichen Andersartigkeit von Anfang an keine faire Chance einräumt, sie ausgrenzt und bei jeder Gelegenheit diskriminiert und benachteiligt. Mir ist natürlich auch klar, dass nicht jeder Kologoth einst selbst ein Opfer war, aber dennoch funktioniert die Moral der Geschichte hier wunderbar, denn es bewirkt tatsächlich schon eine ganze Menge, kein xenophobes Arschloch sein und Menschen mit anderer Hautfarbe, anderer sexueller Orientierung etc. stattdessen einfach als das zu akzeptieren und respektieren, was sie sind - nämlich als völlig normale Menschen!

Nach einer inhaltlich derart starken Ausgabe hat es das darauf aufbauende Comeback von Mesmero in der sechsten Nummer der Reihe natürlich erstmal recht schwer, kann zumindest in Sachen Entertainment aber dennoch einigermaßen mit dem besagten Drama mithalten. Zum einen schafft der Lump es mit seinen beängstiged krass ausgeprägten telepathischen Fähigkeiten hier tatsächlich, die X-Men in einer Auseinandersetzung dermaßen zu täuschen, dass sie hinter schwedischen Gardinen landen und zum anderen taucht dann irgendwann tatsächlich auch noch die weiter oben bereits erwähnte Gottheit aus der Negativzone auf der Erde auf, um 'ne Runde Amok zu laufen. Zudem ist auch Captain Britain mal wieder am Start, was die Gerüchte, dass der Gute ja eventuell im in Bälde startenden zweiten Spider-Man-Film zu sehen sein könnte, ja durchaus nochmal ein wenig anheizt. So oder so bleiben die X-Men stabil und sind aufgrund der Art und Weise, wie sich hier mit Rassismus auseinandergesetzt wird, vor allem für jüngere Leser eine absolute Pflichtlektüre. (elfo)

Seitenzahl: 116 / 156
Format: Softcover
Preis: 13,99 € / 16,99 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / Marvel

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