Avengers: Paperback 6 - Verrat [Review]

Während in der aktuellen Avengers-Heftserie unlängst die alten Recken rund um Tony Stark und Steve Rogers zurück sind, nähert sich die Ära von Sam Wilson und Co. nun also auch in den Paperbacks langsam, aber sicher dem Ende.

Gemessen an den zumeist guten Geschichten ist das zwar einerseits schade, während ich es andererseits aber auch nachvollziehen kann, dass diese Truppe nicht unbedingt zu den populärsten Inkarnationen der Rächer-Historie zählt. Und nein, damit will ich selbstredend keineswegs den rassistischen und sexistischen Idioten beipflichten, die Probleme mit einem schwarzen Captain America oder einer weiblichen Thor haben, sondern einfach nur auf den Punkt hinaus, dass man zuletzt ja gefühlt fast nur noch Figuren dabei hatte, die die Namen und Kostüme irgendwelcher anderen Heldinnen und Helden aufgetragen haben, was in dieser Konstellation - unabhängig von Hautfarbe und Geschlecht - einfach immer mal wieder etwas unrund wirkte. Dass man zudem auch noch Hercules wieder aus der Versenkung holen und ins Avengers-Team einbauen musste, verstehe ich wiederum bis heute nicht, da es wohl kaum einen überflüssigeren Marvel-Charakter als den prolligen Halbgott gibt.

Aber sei's drum. Kurz vor der Wachablösung kriegt die Gang hier nun also noch mal ordentlich was zu tun und hangelt sich galant durch mehrere abgeschlossene Kurzgeschichten, was ich persönlich ja auch mal ganz nett finde. Dabei kommt es unter anderem zu einer überraschenden Zusammenarbeit mit dem geläuterten Doctor Doom, was vor allem Fangirl Wasp zum Ausrasten bringt, einer weiteren Konfrontation mit Avenger X, deren Mysterium, sofern ich mich da jetzt grad nicht irre, zum ersten Mal in der Uncanny-Reihe angeteasert wurde, sowie der spontanen Rettung diverser ausgebüchster Zirkustiere.

Ein kleines Highlight ist zudem das Kapitel, in dem die Hydra-Avengers im Mittelpunkt stehen, die, angeführt von Doc Ock, während des "Secret Empire"-Events ihr Unwesen trieben. Davon hätte ich gern noch wesentlich mehr gelesen, während ich bei den Zeichnungen von Mike Del Mundo nach wie vor stets hin- und hergerissen bin. Dass er über reichlich Talent verfügt, dürfte wohl außer Frage stehen, aber sein Stil ist einfach dermaßen speziell, dass ich ihn in größeren Dosen dann irgendwie doch als eher anstrengend empfinde. Aber gut, das ist vermutlich mal wieder Jammern auf hohem Niveau. (elfo)

Seitenzahl: 116
Format: Softcover
Preis: 13,99 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / Marvel
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