Wohngemeinschaft Überdosis: Band 1 - Das erste Buch Dosis [Review]

Marvel und DC mögen zwar sicherlich einen nicht gerade unwesentlichen Teil des Platzes in meinen Regalen einnehmen und zudem auch ein relativ dominantes Thema hier auf dem Blog sein, aber dennoch freue ich mich natürlich jedes Mal tierisch, wenn auch mal ein Comic den Weg in die Zitronenhund-Zentrale findet, der vom Mainstream in etwa so weit entfernt ist, wie "Episode 8" davon, ein würdiges "Star Wars"-Sequel zu sein.

Bei der mittlerweile bereits drei Ausgaben umfassenden Serie "Wohngemeinschaft Überdosis" handelt es sich sogar um ein klassisches DIY-Projekt, bei dem augenscheinlich eine richtige Schreibmaschine für das Lettering eingesetzt wurde und die fertigen A5-Hefte natürlich stilecht in einer überschaubaren Auflage im Copyshop vervielfältigt wurden. Wer die Ästhetik alter Fanzines mag, kommt hier also schon mal voll auf seine Kosten, wobei das Ganze inhaltlich aber glücklicherweise auch einiges zu bieten hat. Die mir hier vorliegende Nummer 1, die der Autor und Zeichner El Jaro all seinen bisherigen Mitbwohnern widmet, liefert dabei nun also einige kurze, aber nicht minder irrsinnige Geschichtchen aus dem Alltag einer Punker-WG.

Und was sich zu Beginn noch eher klassischen Themen wie Saufen und Kiffen widmet, driftet im Laufe des Heftes in immer absurdere Gefilde ab und konfrontiert die Wohngemeinschafts-Weirdos nicht nur mit außer Kontrolle geratenen Roboter-Scheißhäusern und Zeitmaschinen vom Sperrmüll, sondern schließlich auch noch mit der Zombie-Apokalypse (ist der untote Cop eigentlich eine kleine TWD-Hommage?), die hier dankend angenommen wird, da man nun endlich mehr oder weniger legal plündern gehen kann. Alles in allem eine überaus sympathische Angelegenheit, der Comicfans, die gern auch mal ein wenig über den Tellerrand schauen, ruhig mal eine Chance geben sollten. (elfo)

Seitenzahl: 24
Format: Heft (A5)
Verlag: Kinki Comix
Cover-Copyright: El Jaro / Kinki Comix
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