Captain America: Band 1 - Neuanfang [Review]
Captain America (oder auch "The First Avenger", wie er auf den hirnrissigen deutschen Filmplakaten stets heißt) war für mich schon immer ein schwieriger Fall, bei dem ich nie so recht wusste, was ich denn nun genau von ihm halten soll.
Auf der einen Seite muss man ihn irgendwo natürlich rein aus Prinzip schon cool finden, weil er regelmäßig Nazis vermöbelt, aber auf der anderen Seite ist da dann eben auch noch dieser eher uncoole patriotische Aspekt. Für alle, die diesbezüglich in der Vergangenheit ähnlich hin- und hergerissen waren, ließ sich das Haus der Ideen zuletzt jedoch einen überaus kontroversen Move einfallen und machte Cap in dessen letzter Solo-Serie einfach mal zu einem Faschisten, der im Geheimen schon immer für Hydra arbeitete und der Nazibande im "Secret Empire"-Event schließlich sogar dazu verhelfen konnte, die Macht in den USA an sich zu reißen. Und nachdem ich die besagte Reihe rund um Fascho-Cap leider größtenteils verpasst habe, da einige der Paperbacks ärgerlicherweise mal wieder viel zu schnell verlagsvergriffen waren, soll mir dieser Fehler nun also kein zweites Mal passieren.
Wie schon bei diversen anderen Titeln der Neustart-Ära geht es dabei auch für Captain America wieder ein gutes Stück weit back to the roots, was sich in seinem Fall natürlich nicht nur in der Kleiderwahl bemerkbar macht. Nachdem das Hydra-Regime im Finale von "Secret Empire" gestürzt werden konnte und der alte tugendhafte Steve Rogers mittlerweile wieder zurück ist, setzt sich der erste Band der Serie also zunächst einmal mit den Nachwehen dieses düsteren und dunkelbraunen Kapitels der Vereinigten Staaten auseinander. Zum einen haben wir hier einen angeschlagenen Protagonisten, der hart damit zu kämpfen hat, dass ihm viele Menschen mittlerweile einfach nicht mehr vertrauen können und zum anderen eine zerstrittene Gesellschaft, in der sich ein nicht unwesentlicher Teil die alte Hydra-Diktatur zurückwünscht. Ich würde derart selbstzerstörerische Szenarien, in denen Menschen auf die Straße gehen, um für Unterdrückung und Ausgrenzung zu demonstrieren, ja liebend gern als völlig aus der Luft gegriffenen Quatsch bezeichnen, aber der immer ekelhafter werdende Rechtsruck, mit dem wir uns in der Realität auch hierzulande auseinandersetzen müssen, spricht diesbezüglich leider eine mehr als deutliche Sprache.
Genau dieser politische Aspekt ist es dann letzten Endes auch, der den Gesamteindruck dieser Erstausgabe, die ansonsten phasenweise mit einer arg drögen Erzählweise zu kämpfen hat, im Großen und Ganzen doch nochmal retten kann. Die im Oktober erscheinende Fortsetzung darf aber trotzdem gern ein oder zwei Schippen drauflegen. (elfo)
Seitenzahl: 148
Format: Softcover
Preis: 16,99 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / Marvel
Auf der einen Seite muss man ihn irgendwo natürlich rein aus Prinzip schon cool finden, weil er regelmäßig Nazis vermöbelt, aber auf der anderen Seite ist da dann eben auch noch dieser eher uncoole patriotische Aspekt. Für alle, die diesbezüglich in der Vergangenheit ähnlich hin- und hergerissen waren, ließ sich das Haus der Ideen zuletzt jedoch einen überaus kontroversen Move einfallen und machte Cap in dessen letzter Solo-Serie einfach mal zu einem Faschisten, der im Geheimen schon immer für Hydra arbeitete und der Nazibande im "Secret Empire"-Event schließlich sogar dazu verhelfen konnte, die Macht in den USA an sich zu reißen. Und nachdem ich die besagte Reihe rund um Fascho-Cap leider größtenteils verpasst habe, da einige der Paperbacks ärgerlicherweise mal wieder viel zu schnell verlagsvergriffen waren, soll mir dieser Fehler nun also kein zweites Mal passieren.
Wie schon bei diversen anderen Titeln der Neustart-Ära geht es dabei auch für Captain America wieder ein gutes Stück weit back to the roots, was sich in seinem Fall natürlich nicht nur in der Kleiderwahl bemerkbar macht. Nachdem das Hydra-Regime im Finale von "Secret Empire" gestürzt werden konnte und der alte tugendhafte Steve Rogers mittlerweile wieder zurück ist, setzt sich der erste Band der Serie also zunächst einmal mit den Nachwehen dieses düsteren und dunkelbraunen Kapitels der Vereinigten Staaten auseinander. Zum einen haben wir hier einen angeschlagenen Protagonisten, der hart damit zu kämpfen hat, dass ihm viele Menschen mittlerweile einfach nicht mehr vertrauen können und zum anderen eine zerstrittene Gesellschaft, in der sich ein nicht unwesentlicher Teil die alte Hydra-Diktatur zurückwünscht. Ich würde derart selbstzerstörerische Szenarien, in denen Menschen auf die Straße gehen, um für Unterdrückung und Ausgrenzung zu demonstrieren, ja liebend gern als völlig aus der Luft gegriffenen Quatsch bezeichnen, aber der immer ekelhafter werdende Rechtsruck, mit dem wir uns in der Realität auch hierzulande auseinandersetzen müssen, spricht diesbezüglich leider eine mehr als deutliche Sprache.
Genau dieser politische Aspekt ist es dann letzten Endes auch, der den Gesamteindruck dieser Erstausgabe, die ansonsten phasenweise mit einer arg drögen Erzählweise zu kämpfen hat, im Großen und Ganzen doch nochmal retten kann. Die im Oktober erscheinende Fortsetzung darf aber trotzdem gern ein oder zwei Schippen drauflegen. (elfo)
Seitenzahl: 148
Format: Softcover
Preis: 16,99 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / Marvel