Apollo 11 [Review]

Heute in exakt zwei Monaten jährt sich der Tag, an dem Neil Armstrong als erster Mensch einen Fuß auf den Mond setzte und sich damit einen Platz in den Geschichtsbüchern sicherte, zum sage und schreibe fünzigsten Mal. Und sofern man nun nicht gerade zu den Verschwörungstheoretikern zählt, die dieses Unterfangen nach wie vor für einen brillant inszenierten Fake halten, muss man wirklich seinen Hut vor den Menschen ziehen, die das Ganze damals möglich gemacht haben.

Mal eben fast 400.000 Kilometer quer durchs All zu fliegen, wirkt für Normalsterbliche ja ohnehin schon komplett surreal. Dass dies zudem bereits zu einer Zeit bewerkstelligt werden konnte, deren technischer Fortschritt aus heutiger Sicht ja beinahe schon mittelalterlich erscheint, wirft schließlich aber nochmal ein umso beeindruckenderes Licht auf den Erfolg der Mission. Für alle, die diese Geschichte einmal aus der Sicht der drei Astronauten, zu denen neben dem bereits erwähnten Armstrong auch noch Buzz Aldrin (nach dem übrigens Buzz Lightyear aus den "Toy Story"-Filmen benannt wurde) und Michael Collins zählten, nachlesen möchten, aber keine Lust auf dröge Sachbücher haben, gibt es das Ganze nun also coolerweise auch in Comicform.

Das Kreativteam rund um die beiden Autoren Matt Fitch und Chris Baker hat sich dabei bewusst für eine größtenteils ziemlich positive und farbenfrohe Darstellung der Geschichte entschieden, während das politische Drumherum, sowie kleinere Querelen, wie bspw. Aldrins Neid auf Armstrongs Privileg, den berühmten Adler als erster verlassen zu dürfen, lediglich als Randnotizen auftauchen. Da die Faszination dieser Reise im Mittelpunkt stehen soll, passt das so schon ziemlich gut, wobei man es gleichzeitig aber vermutlich auch ein bisschen zu wohlwollend mit der Charakterisierung der Protagonisten meinte. Dass das Trio im Grunde mit einem Dauergrinsen gezeigt wird, während so etwas wie Nervosität scheinbar nie ein Thema ist, wirkt dann doch ein wenig zu arg durch die rosarote Brille betrachtet, zumal man sich so auch unnötig selbst um einiges an zusätzlicher Spannung gebracht hat.

Aber letzten Endes ist das lediglich Jammern auf hohem Niveau, da die Story allein schon aufgrund der Tatsache, dass es sich hier nicht um Science-Fiction, sondern um reale Ereignisse handelt, einfach von vorne bis hinten extrem interessant ist. Wäre ich 20 Jahre jünger und hätte ich nicht so eine Höhenangst, würde ich nach der Lektüre dieses Comics nun vermutlich auch Astronaut werden wollen. Abschließend noch ein kleiner Fun Fact für alle "The Walking Dead"-Fans: Es gibt zu dieser Geschichte, wie ich gerade gesehen habe, auch einen Film aus den 90ern, in dem Gregory-Darsteller Xander Berkeley himself die Hauptrolle spielt. Der kommt definitiv auch noch auf meine To-do-Liste. (elfo)

Seitenzahl: 168
Format: Hardcover
Preis: 24 €
Verlag: Knesebeck
Cover-Copyright: Knesebeck / SelfMadeHero
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