The Walking Dead - Staffel 9: Episode 3 - Warning Signs [Review]

Ach, Mensch. Hätte Angela Kang nicht schon zwei Staffeln früher das Ruder übernehmen können? Wenn man sieht, wie die Frau der Serie derzeit wieder Leben einhaucht, kann man wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass uns in diesem Fall einige sinnlose Handlungsbögen, strunzdumme Dialoge und gähnend langweilige Filler-Episoden erspart geblieben wären. Warum der Aufwärtstrend der letzten Wochen auch in "Warning Signs" wieder problemlos fortgesetzt werden kann, erfahrt ihr hier nun nach der obligatorischen Spoiler-Warnung.

Wie ich es in einer anderen Review schon mal erwähnt habe, fühlt sich "The Walking Dead" mitterweile einfach wieder wie "The Walking Dead" an, was jedoch mitnichten bedeuten soll, dass es hier bloß stumpf back to the roots geht. Die kreativen Köpfe kombinieren das alte Feeling glorreicherer Serienzeiten derzeit echt super mit frischen, neuen Ideen und trauen sich dabei sogar schon an kleinere Genreausflüge heran. So kann man die aktuelle Episode, in der das letzte Woche bereits mehrfach angeschnittene, mysteriöse Verschwinden einiger Saviors im Zentrum steht, fast schon als mehr oder weniger klassischen Krimi bezeichnen, was sich vielleicht erstmal seltsam anhören mag, tatsächlich aber überraschend gut funktioniert. Ricks Ermittlungen, sowie der Fall ansich bieten hier nämlich gleichzeitig auch einen guten Rahmen, um nochmal aufzuzeigen, dass der letzte Wunsch vom nachträglich zum Heiligen verklärten Carl im Grunde von Anfang an zum Scheitern verurteilt war.

Denn während die Menschen aus Alexandria, Hilltop, dem Königreich und Oceanside täglich all ihren Hass unterdrücken müssen, um mit Menschen zu kooperieren, unter deren gewalttätiger Tyrannei sie lange Zeit zu leiden hatten, sehen sich nun plötzlich auch die Saviors in einer Opferrolle, haben Angst um ihr Leben und suchen aus diesem Grund gleich mehrmals den offenen Konflikt. Nachdem es also weiterhin, sowie immer unangenehmer an sämtlichen Ecken und Enden brodelt, erfahren wir im finalen Akt dieser Krimi-Episode zudem, dass es letztlich Gregorys Exekution war, die die nun drohende, völlige Eskalation einleitete, da sie die geständigen Oceanside-Damen dazu inspirierte, es mit Ricks Regeln ebenfalls nicht mehr ganz so genau zu nehmen und sich gezielt an den Saviors zu rächen, die damals gemeinsam mit Simon sämtliche Männer ihrer Gemeinschaft töteten.

Daryl und Maggie erwischen sie schließlich beim Versuch, ihren Selbstjustiz-Trip mit der Hinrichtung von Arat abzuschließen, schreiten jedoch nicht ein, als sie davon erfahren, dass diese bei besagtem Massenmord derart skrupellos war, mit einem breiten Grinsen im Gesicht einen kleinen Jungen zu erschießen. Letzten Endes wird Maggie mit der Information, dass Arat ihre damalige Missetat mit den Worten "Keine Ausnahmen" begründete, sogar dermaßen getriggert, dass sie Daryl gegenüber klarstellt, dass nun endlich die Zeit gekommen ist, Negan einen Besuch abzustatten (nochmal zur Erinnerung: Negan wählte im Auftakt zur siebten Staffel exakt die gleichen Worte, bevor er Glenn den Schädel zertrümmerte). Einen derart guten Cliffhanger hatte die Serie schon ewig nicht mehr zu bieten und vor allem mit dem Wissen, dass Andrew Lincoln nur noch in den kommenden zwei Episoden dabei sein wird, darf nun munter spekuliert werden, auf welche Art und Weise die Nummer in der nächsten Woche wohl eskalieren wird. Man darf gespannt sein. (elfo)

Laufzeit:
ca. 45 Minuten
Freigabe: FSK 16
Picture-Copyright: Jackson Lee Davis / AMC
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