Resident Evil - Heavenly Island: Band 4 + 5 [Review]

Na toll. Gerade hat die Serie angefangen, nach dem eher holprigen Start doch noch richtig Spaß zu machen und jetzt ist sie also direkt auch schon wieder vorbei. Das ist auf der einen Seite echt schade, aber auf der anderen Seite können die beiden finalen Bände den zuletzt stark verbesserten Eindruck der Reihe nochmal klar bestätigen und das Ganze somit entsprechend positiv abrunden.

Nachdem Mastermind Naoki Serizawa die überlebenden Protagonisten, sowie ihre jeweiligen Handlungsstränge im letzten Band endlich aufeinanderprallen ließ, muss die endgültige Eskalation hier zugunsten einiger interessanter Plot-Twists erst noch ein wenig warten, kommt dafür später aber auf jeden Fall umso heftiger und umso fieser.

Bezüglich der besagten Twists möchte ich aus spoilertechnischen Gründen natürlich nicht zu viel verraten, kann den Spagat zwischen bizarrem Horror-Trash und Mystery aber ganz klar als gelungen bezeichnen. Denn während diverse Monster eher an olle B-Movie-Kamellen erinnern, hat das Erkunden der wahren Natur der Insel phasenweise tatsächlich ein bisschen was von "Lost" - und damit will ich nicht auf die bekloppte letzte Staffel anspielen, sondern auf die Zeit, in der die Serie wirklich noch unfassbar brillant und spannend war.

Es ist mir nach wie vor ein Rätsel, wie man eine so tolle Geschichte auf den letzten Metern dermaßen vermurksen konnte. Wer masochistisch veranlagt ist und mal Bock hat, sich stundenlang mein Genörgel anzuhören, muss mich einfach nur auf die letzte Staffel von "Lost" ansprechen und wird definitiv voll und ganz auf seine Kosten kommen. Aber wie dem auch sei, "Resident Evil - Heavenly Island" macht diese Fehler nicht und darf sich meiner Meinung nach auch Momente wie den, in dem der Antagnoist seinen teuflischen Plan erstmal allen bis ins Detail erklärt, bevor er ihn ausführt, leisten, da hier aller Härte und Brutalität zum Trotz auch stets ausreichend Selbstironie vorhanden ist, die derartige Scooby-Doo-Momente definitiv entschuldigen. Lange Rede, kurzer Sinn: Horrorfans, die es auch gern mal etwas schräger und trashiger mögen, sollten dieser Serie ruhig mal eine Chance geben. (elfo)

Seitenzahl: 168 / 200
Format: Softcover
Preis: jeweils 7,99 €
Verlag: Kazé
Cover-Copyright: Kazé / Capcom / Naoki Serizawa
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