Better Call Saul - Staffel 4: Episode 5 - Eine wilde Fahrt [Review]
Ich muss ja gestehen, nach der letzten Episode, die für mich nach wie vor einen ziemlichen Tiefpunkt in der Serie darstellt, heute zunächst etwas unmotiviert an deren Fortsetzung herangegangen zu sein, wurde letzten Endes dann aber zur Abwechslung doch mal wieder positiv überrascht.
Warum genau, erkläre ich euch nach der obligatorischen Spoiler-Warnung. Das Ganze fängt nämlich schon mit dem Cold Open an, welches einen Ausblick auf die Eskalation liefert, die ihm die schicksalhafte Begegnung mit einem gewissen Walter White in Bälde bescheren wird und somit beim geneigten Fan beider Serien nicht nur für ein wenig Nostalgie sorgt, sondern auch nochmal in Erinnerung ruft, dass es tatsächlich nicht mehr allzu lange dauern kann, bis das Spin-off die Zeitrechnung der Mutterserie erreicht haben wird. Im weiteren Verlauf der Episode folgen diesbezüglich sogar noch zwei weitere Anspielungen. Zum einen erfahren wir, dass Jimmy nur noch knapp zehn Monate warten muss, bis er wieder als Anwalt praktizieren darf und zum anderen ergeben Bewerbungsgespräche mit diversen moralisch flexiblen Architekten, dass der Bau von Gus Frings geheimem Drogenlabor unter der Wäscherei wohl in etwa ebenso lange dauern wird.
Frohnatur Mike, der das Casting leitet und sein Boss entscheiden sich schließlich für den etwas weirden, aber eben auch nicht minder peniblen, sowie realistischen Werner Zieger, der hier übrigens vom deutschen Schauspieler Rainer Koch verkörpert wird, der aufmerksamen Tatort-Guckern vielleicht noch ein Begriff sein dürfte. Eine weitere für diese Episode wichtige Location, die wir bereits aus "Breaking Bad" kennen, ist das "Dog House", vor dem Jimmy diesmal spät nachts rumlungert, um mit Prepaid-Handys zu dealen.
Das Ganze macht nicht nur deshalb tierisch Laune, weil man ihm endlich mal wieder dabei zusehen darf, wie er gezielt den Kontakt zu Kriminellen sucht und diese bei seinen Verkaufsgesprächen auf seine unnachahmliche Art mit Bravour um den kleinen Finger wickelt, sondern auch, weil diese Szene einfach mit einer humoristischen Leichtigkeit inszeniert wurde, wie sie der Serie zuletzt oft fehlte. Wie Jimmy den Gangstern, Punks und Motorradrockern hier mit Goldkettchen und Jogginganzug eine vermeintliche Street-Credibility vorgaukelt, ist schon ein ziemlicher Boss-Move und ich verstehe es echt nicht, warum derartige Aktionen bislang so rar gesät waren. Genau so machen die Figur und die Serie nämlich Spaß und es wäre echt schön, wenn man das Niveau dieser Episode in den nächsten Wochen zumindest halbwegs beibehalten könnte. (elfo)
Laufzeit: ca. 52 Minuten
Freigabe: FSK 16
Picture-Copyright: Nicole Wilder / AMC / Sony Pictures Television
Warum genau, erkläre ich euch nach der obligatorischen Spoiler-Warnung. Das Ganze fängt nämlich schon mit dem Cold Open an, welches einen Ausblick auf die Eskalation liefert, die ihm die schicksalhafte Begegnung mit einem gewissen Walter White in Bälde bescheren wird und somit beim geneigten Fan beider Serien nicht nur für ein wenig Nostalgie sorgt, sondern auch nochmal in Erinnerung ruft, dass es tatsächlich nicht mehr allzu lange dauern kann, bis das Spin-off die Zeitrechnung der Mutterserie erreicht haben wird. Im weiteren Verlauf der Episode folgen diesbezüglich sogar noch zwei weitere Anspielungen. Zum einen erfahren wir, dass Jimmy nur noch knapp zehn Monate warten muss, bis er wieder als Anwalt praktizieren darf und zum anderen ergeben Bewerbungsgespräche mit diversen moralisch flexiblen Architekten, dass der Bau von Gus Frings geheimem Drogenlabor unter der Wäscherei wohl in etwa ebenso lange dauern wird.
Frohnatur Mike, der das Casting leitet und sein Boss entscheiden sich schließlich für den etwas weirden, aber eben auch nicht minder peniblen, sowie realistischen Werner Zieger, der hier übrigens vom deutschen Schauspieler Rainer Koch verkörpert wird, der aufmerksamen Tatort-Guckern vielleicht noch ein Begriff sein dürfte. Eine weitere für diese Episode wichtige Location, die wir bereits aus "Breaking Bad" kennen, ist das "Dog House", vor dem Jimmy diesmal spät nachts rumlungert, um mit Prepaid-Handys zu dealen.
Das Ganze macht nicht nur deshalb tierisch Laune, weil man ihm endlich mal wieder dabei zusehen darf, wie er gezielt den Kontakt zu Kriminellen sucht und diese bei seinen Verkaufsgesprächen auf seine unnachahmliche Art mit Bravour um den kleinen Finger wickelt, sondern auch, weil diese Szene einfach mit einer humoristischen Leichtigkeit inszeniert wurde, wie sie der Serie zuletzt oft fehlte. Wie Jimmy den Gangstern, Punks und Motorradrockern hier mit Goldkettchen und Jogginganzug eine vermeintliche Street-Credibility vorgaukelt, ist schon ein ziemlicher Boss-Move und ich verstehe es echt nicht, warum derartige Aktionen bislang so rar gesät waren. Genau so machen die Figur und die Serie nämlich Spaß und es wäre echt schön, wenn man das Niveau dieser Episode in den nächsten Wochen zumindest halbwegs beibehalten könnte. (elfo)
Laufzeit: ca. 52 Minuten
Freigabe: FSK 16
Picture-Copyright: Nicole Wilder / AMC / Sony Pictures Television