The Walking Dead: Band 29 - Ein Schritt zu weit [Review]
Nachdem ich es in der letzten Review ja bereits angedeutet hatte, geht im 29. Band der Reihe nun also die nächste große Storyline los, die die Welt von "The Walking Dead" wohl mal wieder gehörig auf den Kopf stellen wird. Nachdem die Katze bezüglich Eugenes CB-Funk-Kontakt aus Ohio endlich aus dem Sack ist, kann Rick ein Treffen mit der unbekannten, offenbar nicht feindlich gesinnten Gruppe in deren Gebiet arrangieren und schickt auch sogleich ein kleines Team los, zu dem neben dem bereits erwähnten Eugene noch Michonne, Siddiq, Yumiko und Magna zählen.
Auf ihrer Reise dorthin gabelt das Quintett dann übrigens die schrullige junge Dame vom Frontcover dieser Ausgabe auf, die erstmal den Eindruck erweckt, dass Monsieur Kirkman sich beim Schreiben selbst noch nicht so ganz sicher war, ob die Gute denn nun eher total witzig oder total nervig sein soll, mit ihrer überdrehten Art jedoch definitiv mal wieder etwas frischen Wind und Abwechslung in die Serie bringt. Den Cliffhanger dieses Handlungsbogens, der bewusst offen lässt, ob die Mission nicht eventuell doch eine Schnapsidee war, werde ich nun aber nicht spoilern und stattdessen lieber auf eine Figur eingehen, die ja fast schon in Vergessenheit geriet, nämlich den Flüsterer-Hünen Beta, von dem Aaron und Jesus hier urplötzlich, sowie mitten in der Nacht auf ihrem Heimweg nach Hilltop angegriffen werden.
Nach einem kurzen, aber intensiven Fight, in dem man es meiner Meinung nach dann doch ein wenig mit Jesus' Martial-Arts-Skills übertrieben hat, kann er jedoch besiegt und demaskiert werden, wodurch schließlich herauskommt, dass es sich bei ihm um einen namentlich nicht genannten, ehemaligen Basketball-Superstar handelt, was im ersten Moment sicher etwas strange wirkt, letztlich aber eben doch ein perfektes Beispiel dafür ist, dass Ruhm und Reichtum aus vergangenen Tagen in solch einer postapokalyptischen Dystopie keinerlei Wert mehr haben. Die restlichen Flüsterer müssen im Anschluss auch noch rasch dran glauben, wobei aber eine junge Familie, die gerade erst in die Gruppe aufgenommen wurde, verschont, sowie mit nach Hilltop genommen wird. Dass diese Irren, nachdem sie zuletzt ja stets als komplett feindselig und aggressiv dargestellt wurden, jetzt plötzlich schon wieder ein paar Neuzugänge (die vor allem weder irre, noch feindselig oder aggressiv wirken) am Start haben, sehe ich aus kreativer Sicht dann leider doch als eher unglücklich an, da es Kirkman dabei mehr als offensichtlich einfach nur um ein bisschen Konfliktpotenzial für die nachfolgenden Ausgaben zu gehen scheint, aber sei's drum.
Negans Arc wird dann glücklicherweise deutlich cleverer und glaubwürdiger fortgesetzt. Nachdem er der Gemeinschaft im Krieg gegen die Flüsterer half und Rick dabei sogar mehrfach das Leben rettete, erhält er nun also tatsächlich seine Freiheit zurück und zieht in eine abgelegene Hütte, in der er sich erstmal eine neue Lucille bastelt, aber relativ schnell feststellen muss, dass sein Leben in dieser trostlosen Form wohl doch nicht mehr so ganz das Gelbe vom Ei ist. Als Maggie ihm schließlich einen Besuch abstattet, um sich endlich an ihm dafür zu rächen, dass er ihren Sohn einst zum Halbwaisen gemacht hat, geht er sogar so weit, dass er sie anfleht, ihn doch bitte wirklich zu töten und dabei in Tränen ausbricht. Wie schon in der TV-Adaption, in der man diese Szene bereits lange vor der Auseinandersetzung mit den Flüsterern sieht, kommt sie seinem Todeswunsch jedoch auch hier nicht nach, da sie schnell merkt, dass es eine weitaus größere Strafe für ihn ist, mit seinen inneren Dämonen im Exil vor sich hinvegetieren zu müssen. Dass Negan auch weiterhin ein fester Bestandteil der Serie bleiben wird, steht für mich außer Frage. Aber was genau Kirkman noch mit ihm vorhat, kann man hier leider noch nicht einmal erahnen. Es bleibt spannend! (elfo)
Seitenzahl: 144
Format: Hardcover
Preis: 18 €
Verlag: Cross Cult
Cover-Copyright: Cross Cult / Image Comics / Skybound
Auf ihrer Reise dorthin gabelt das Quintett dann übrigens die schrullige junge Dame vom Frontcover dieser Ausgabe auf, die erstmal den Eindruck erweckt, dass Monsieur Kirkman sich beim Schreiben selbst noch nicht so ganz sicher war, ob die Gute denn nun eher total witzig oder total nervig sein soll, mit ihrer überdrehten Art jedoch definitiv mal wieder etwas frischen Wind und Abwechslung in die Serie bringt. Den Cliffhanger dieses Handlungsbogens, der bewusst offen lässt, ob die Mission nicht eventuell doch eine Schnapsidee war, werde ich nun aber nicht spoilern und stattdessen lieber auf eine Figur eingehen, die ja fast schon in Vergessenheit geriet, nämlich den Flüsterer-Hünen Beta, von dem Aaron und Jesus hier urplötzlich, sowie mitten in der Nacht auf ihrem Heimweg nach Hilltop angegriffen werden.
Nach einem kurzen, aber intensiven Fight, in dem man es meiner Meinung nach dann doch ein wenig mit Jesus' Martial-Arts-Skills übertrieben hat, kann er jedoch besiegt und demaskiert werden, wodurch schließlich herauskommt, dass es sich bei ihm um einen namentlich nicht genannten, ehemaligen Basketball-Superstar handelt, was im ersten Moment sicher etwas strange wirkt, letztlich aber eben doch ein perfektes Beispiel dafür ist, dass Ruhm und Reichtum aus vergangenen Tagen in solch einer postapokalyptischen Dystopie keinerlei Wert mehr haben. Die restlichen Flüsterer müssen im Anschluss auch noch rasch dran glauben, wobei aber eine junge Familie, die gerade erst in die Gruppe aufgenommen wurde, verschont, sowie mit nach Hilltop genommen wird. Dass diese Irren, nachdem sie zuletzt ja stets als komplett feindselig und aggressiv dargestellt wurden, jetzt plötzlich schon wieder ein paar Neuzugänge (die vor allem weder irre, noch feindselig oder aggressiv wirken) am Start haben, sehe ich aus kreativer Sicht dann leider doch als eher unglücklich an, da es Kirkman dabei mehr als offensichtlich einfach nur um ein bisschen Konfliktpotenzial für die nachfolgenden Ausgaben zu gehen scheint, aber sei's drum.
Negans Arc wird dann glücklicherweise deutlich cleverer und glaubwürdiger fortgesetzt. Nachdem er der Gemeinschaft im Krieg gegen die Flüsterer half und Rick dabei sogar mehrfach das Leben rettete, erhält er nun also tatsächlich seine Freiheit zurück und zieht in eine abgelegene Hütte, in der er sich erstmal eine neue Lucille bastelt, aber relativ schnell feststellen muss, dass sein Leben in dieser trostlosen Form wohl doch nicht mehr so ganz das Gelbe vom Ei ist. Als Maggie ihm schließlich einen Besuch abstattet, um sich endlich an ihm dafür zu rächen, dass er ihren Sohn einst zum Halbwaisen gemacht hat, geht er sogar so weit, dass er sie anfleht, ihn doch bitte wirklich zu töten und dabei in Tränen ausbricht. Wie schon in der TV-Adaption, in der man diese Szene bereits lange vor der Auseinandersetzung mit den Flüsterern sieht, kommt sie seinem Todeswunsch jedoch auch hier nicht nach, da sie schnell merkt, dass es eine weitaus größere Strafe für ihn ist, mit seinen inneren Dämonen im Exil vor sich hinvegetieren zu müssen. Dass Negan auch weiterhin ein fester Bestandteil der Serie bleiben wird, steht für mich außer Frage. Aber was genau Kirkman noch mit ihm vorhat, kann man hier leider noch nicht einmal erahnen. Es bleibt spannend! (elfo)
Seitenzahl: 144
Format: Hardcover
Preis: 18 €
Verlag: Cross Cult
Cover-Copyright: Cross Cult / Image Comics / Skybound