Superman: Sonderband 4 + 5 [Review]

Daran, dass man gern mal etwas hinterherhinkt, wenn man lieber auf die Sammelbände wartet, anstatt alles sofort im Heftformat zu lesen, hat man sich als langjähriger Comic-Fan ja längst gewöhnt und kommt mit den diversen kleinen Spoilern, die einem dadurch zwangsläufig immer mal wieder über den Weg laufen, im Grunde auch eigentlich stets wunderbar zurecht. Im Falle der beiden Superman-Reihen der Rebirth-Ära hatte man als geduldiger Paperback-Sammler zuletzt aber leider doch die A-Karte, denn während es in der Heftserie relativ früh zu extremen Veränderungen kam, musste man um die parallel dazu erscheinenden, sowie auf die besagten Ereignisse Bezug nehmenden Sonderbände ab der vierten Ausgabe erstmal einen gehörigen Bogen machen, sofern man sich nicht den bislang größten Story-Twist des Runs kaputt machen wollte.

Und auch wenn es einerseits natürlich irgendwie blöd ist, wenn es sich die Sonderbände zu lange auf dem heimischen Lesestapel gemütlich machen, hat es am Ende aber auch durchaus seine Vorteile, wenn man sich die Ausgaben, jetzt, wo die Paperbacks zur Hauptreihe inhaltlich endlich mal den Anschluss geschafft haben, dann einfach mal komplett alle am Stück gönnen kann. Dementsprechend gibt es zu Band 4 und 5, sowie zu Band 6 und 7 nun auch Doppel-Reviews, während dem Finalband dann aber abschließend wieder die Ehre einer "normalen" Rezension zuteil wird.

Die beiden Ausgaben, um die es hier nun erstmal gehen soll, spielen inhaltlich also direkt nach dem dritten Paperback, in dem der Zauberkobold mit dem einprägsamen Namen Mr. Mxyzptlk nicht nur die Realität auf den Kopf stellte, sondern auch das Rebirth-Prinzip auf die Spitze trieb, rücken aber größtenteils immer noch das Familienleben der Kents in den Mittelpunkt, was in meinen Augen ohnehin der große Pluspunkt dieser Serie ist. Ihr Heimatdörfchen Hamilton offenbart hierbei zunächst ein düsteres Geheimnis, was nicht nur deshalb cool ist, weil es stark an kindgerechte Gruselfilme der 80er und 90er Jahre erinnert, sondern neben Batman auch mal wieder Superagent Frankenstein auf den Plan ruft. Solltet ihr dessen völlig unterbewertete "New 52"-Serie noch nicht kennen, kann ich euch nur wärmstens empfehlen, das dringend nachzuholen, sofern ihr die zwei leider schon verlagsvergriffenen Paperbacks noch irgendwo kriegen könnt.

Aber wie dem auch sei. Neben jeder Menge fluffigem Teenie-Horror geht es nachfolgend tatsächlich auch noch recht lehrreich zur Sache, als Clark seinem wissbegierigen Sohn Jonathan während eines überraschend entspannten Familenurlaubs einiges über die amerikanische Geschichte, diverse vergangene Kriege, sowie Themen wie Demokratie und Religionsfreiheit erklärt, womit wohl speziell jüngere Leserinnen und Leser angesprochen werden sollen. Ein begrüßenswerter Move, der einmal mehr beweist, dass Comics eben doch wesentlich mehr als bloß stumpfe Action zu bieten haben, auch wenn diese hier natürlich auch nicht zu kurz kommt, als Superman abschließend noch auf Parallax und den Jacques Palminger des DC-Universums, Sinestro, trifft. An Abwechslung mangelt es der Serie also nach wie vor nicht und ich bin echt, froh, hier nun also endlich mal entspannt weiterlesen zu können. Die Reviews zu Band 6 und 7 gibt's dann am nächsten Wochenende. (elfo)

Seitenzahl: 140 / 116
Format: Softcover
Preis: 16,99 € / 13,99 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / DC Comics

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