Thanos: Megaband 2 - Herrscher des Universums [Review]

Der erste Thanos-Megaband war ja schon gut, aber die jüngst erschienene Fortsetzung kann das Ganze ohne wenn und aber komplett in den Schatten stellen, was tatsächlich sogar noch nicht einmal am Hauptprotagonisten selbst liegt. In der ersten dieser zwei abstrusen Zeitreisegeschichten, die der Band beinhaltet, wird nämlich der Cosmic Ghost Rider eingeführt, der wohl gut ein Jahr nach seiner Einführung ins Marvel-Universum schon auf dem allerbesten Weg sein dürfte, einer der nächsten großen Fanlieblinge zu werden.

Allein schon die Optik des Guten ist ein Knaller. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich als Kind zum ersten Mal ein Heft des klassischen Ghost Riders in der Hand hatte und denke, dass es wohl außer Frage stehen sollte, dass man als Grundschüler direkt hin und weg ist, wenn da ein Typ mit brennendem Totenschädel und lässiger Lederjacke auf seinem Höllenbike durch die Gegend cruist. Wenn man dieses Konzept dann aber noch um kosmische Kräfte, einen weit futuristischeren Look, sowie ein fliegendes Space-Motorrad ergänzt, dann ist das Ergebnis einfach dermaßen cool, dass ich mich ernsthaft frage, wieso vorher noch niemand auf diese Idee gekommen ist. Den Spoiler, wer der Cosmic Ghost Rider eigentlich ist, erspare ich mir an dieser Stelle aber mal (würdet ihr mir sowieso nicht glauben) und belasse es bei der Info, dass es sich dabei um eine alternative Zukunftsversion einer bekannten Marvel-Figur handelt, die sich mit den Jahren einen ziemlichen Dachschaden angeeignet hat und hier plötzlich auftaucht, um Thanos in eine weit entfernte Zeit zu entführen, in der es außer dessen zukünftigem Ich kaum noch Leben im Universum gibt.

Der daraus resultierende Thanos-Brawl, in dem auch noch der Silver Surfer und ein komplett wild gewordener Hulk eine Rolle spielen, macht dann zwar definitiv Spaß, ist aber nichts im Vergleich zur zweiten Story dieser Ausgabe, in der der Cosmic Ghost Rider beschließt, Baby Thanos zu entführen. Und nein, hierbei geht es ihm nicht darum, einen Präventivmord zu begehen, wie man ihn aus dem bekannten philosophischen Gedankenspiel rund um Baby Hitler kennt, sondern darum, seine Geschichte von Grund auf zu ändern, indem er ihn zu einem pazifistischen und friedlichen Lebewesen erzieht, was nicht nur unzählige, teils völlig absurde alternative Versionen der Guardians of the Galaxy auf den Plan, sondern letzten Endes selbstredend komplett in die Hose geht. Unterm Strich ist Thanos' zweiter Megaband somit nicht einfach nur gewohnt hart und brutal, sondern gleichzeitig auch überraschend bunt, komplett verrückt und teilweise echt völlig bizarr, was ihn für mich definitiv zum besten Marvel-Comic des noch recht jungen Jahres macht. Daumen hoch! (elfo)

Seitenzahl: 284
Format: Softcover
Preis: 27 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / Marvel
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