The Walking Dead - Staffel 10: Episode 2 - We are the End of the World [Review]

Nach dem eher mäßigen Staffelauftakt in der letzten Woche widmet sich die neueste Episode von "The Walking Dead" nun also ausschließlich den derzeitigen Bösewichten der Show und beleuchtet dabei vor allem die Backstory der beiden Oberflüsterer Alpha und Beta. Wie das Ganze  aus meiner Sicht funktioniert hat, erzähle ich euch aber selbstredend erst nach der obligatorischen Spoiler-Warnung. Wer jetzt noch weiterliest, tut dies also auf eigene Gefahr. So denn. "We are the End of the World" versprüht nicht nur im Titel viel Pathos, sondern haut in dieser Hinsicht auch in den Rückblenden ordentlich auf die Sahne und präsentiert uns eine Origin Story, die, um es einfach mal ganz direkt zu sagen, niemand gebraucht hätte. Alphas erstes Aufeinandertreffen mit Beta, der zu Beginn der Apokalypse mit Skimaske und Machete ausgestattet eher einem Unhold aus einem schlechten Slasher-Film ähnelte, ist von vorne bis hinten fast durchgängig langweilig, nervt mit Alphas dämlichem Gesülze und kann lediglich noch mit der Herkunft von Betas aktueller Maske ein paar Pluspunkte sammeln. Der Gute trägt nämlich nicht einfach nur irgendein x-beliebiges Zombiegesicht spazieren, sondern das seines verstorbenen besten Freunds, von dem er derweil auch gleich noch das alte T-Shirt mit dem Smiley aufträgt.

Das nenn ich mal eine überaus bizarre Bromance, die zudem auch einen ordentlichen Erklärungsansatz dafür liefert, dass er seine Maske als einziger aus der Truppe nie abnimmt und sie zumindest in den Comics ja auch als sein Gesicht bezeichnet. Ein altes Foto an der Wand, auf dem er mit einem Cowboyhut zu sehen ist, bestätigt zudem höchstwahrscheinlich die im Spin-off losgetretene Theorie, dass Beta in der Zeit vor dem Weltuntergang ein berühmter Musiker (und nicht wie in der Vorlage ein Basketball-Superstar) war, was dann wohl höchstwahrscheinlich gegen Ende der Staffel noch offiziell aufgelöst werden dürfte.

Im zweiten Handlungsstrang der Folge erfahren wir dann, dass der losgetretene Konflikt mit unseren Helden nicht nur bei Alpha bereits Spuren hinterlassen hat, sondern auch bei anderen Mitgliedern ihres Rudels, die seit dem kleinen Showdown vor den Toren Hilltops am liebsten wieder dorthin zurückkehren, sowie um Asyl bitten würden, da sie quasi Blut geleckt haben und nun wissen, dass es eben doch noch eine Alternative zu ihrem Leben in stinkenden Zombiehäuten gibt. Unter diesen Zweiflern befindet sich auch die junge Mutter, die in der gerade erwähnten Konfrontation von Alpha dazu gezwungen wurde, ihr Baby den Untoten zum Fraß vorzuwerfen, welches schließlich aber noch im letzten Moment von Connie gerettet werden konnte. Schwer traumatisiert platzt in dieser Episode nun also alles aus ihr heraus, was in einer beinahe tödlichen Attacke auf Alpha gipfelt, in der sie ausgerechnet von ihrer eigenen Schwester (die derweil perverserweise die Kleidung der während der Red Fair ermordeten Enid trägt) aufgehalten wird, die wiederum zur Belohnung den Namen Gamma erhält und zudem in die Führungsriege der Flüsterer aufsteigt.

Das mag (inklusive der entsprechenden Zeremonie) vielleicht erstmal ein wenig affig wirken, ist aber tatsächlich ein recht spannender Move, da er eine ganz neue Dynamik in die Gruppe bringt, die es in der Vorlage so eben nicht gab. Mal gucken, was Frau Kang sich dabei gedacht hat. Im Trailer zur nächsten Episode sieht man Gamma jedenfalls direkt schon in Action, und auch generell scheint die Staffel nach dem eher behäbigen Auftakt dann wohl endlich so langsam, aber sicher in Schwung zu kommen. Hoffen wir's mal! (elfo)

Laufzeit: ca. 43 Minuten
Freigabe: FSK 18
Picture-Copyright: Jace Downs / AMC
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