Star Wars: Solo - A Star Wars Story [Review]

Han Solos 2018 erschienene Origin Story ist und bleibt ein Thema für sich und bietet im Grunde genügend Diskussionsstoff, um aus einer normalen Rezension mal wieder einen halben Roman zu machen. Das Spin-off, das im Vorfeld eigentlich niemand so recht wollte und das aufgrund der aus Disney-Sicht ungenügenden Einspielergebnisse letztlich dafür sorgte, dass man die Idee mit den alle zwei Jahre erscheinenden Einzelfilmen direkt schon wieder frühzeitig einstampfte, lieferte zweifelsohne eine gewisse Angriffsfläche, war nicht zuletzt dank des guten Casts unterm Strich aber immer noch ein solider Kinospaß.

Fernab von dem zurecht oft kritisierten Blödsinn, dem Nachnamen des Protagonisten eine völlig überflüssige, sowie komplett unkreative Hintergrundgeschichte zu verpassen, war vielen vor allem Hans Charakterentwicklung ein ziemlicher Dorn ein Auge, da man diesen Wandel vom charmanten Drecksack zum Helden so oder zumindest so ähnlich ja auch schon aus der originalen Trilogie kennt und die Kontinuität der Saga somit völlig ohne Not ein Stück weit ordentlich vermurkst wurde.

Sofern man den Film jedoch nicht krampfhaft mit der Original-Trilogie oder "Rogue One" vergleicht, macht er allen widrigen Umständen zum Trotz durchaus Laune und ist ein netter SciFi-Western, den man sich auch gut und gerne ein zweites oder drittes Mal geben kann, wenn man grad zu faul zum Umschalten ist. Die Comic-Adaption, um die es hier ja eigentlich gehen soll, liefert derweil erwartungsgemäß keine nennenswerten Ergänzungen oder gar Überraschungen, sondern überträgt die bereits bekannte Geschichte lediglich auf ein anderes Medium, wie man es ja auch schon von den Comics zu den anderen Filmen kennt.

Was zunächst eventuell etwas langweilig klingen mag, funktioniert in diesem Fall aber erstaunlich gut, weshalb ich mich hier ein ums andere Mal gefragt habe, ob es letzten Endes nicht sinnvoller gewesen wäre, diese Story einfach direkt, sowie ausnahmslos als Comic zu veröffentlichen und stattdessen lieber Ewan McGregor  als Obi-Wan auf die große Leinwand zurückzuholen, was ja lange Zeit von allen Seiten gefordert wurde. Aber egal, bevor es jetzt wirklich ausartet und ich noch irgendwie versehentlich den Bogen zu Episode 8 spanne (an dieser Stelle Grüße an den lieben Kollegen Sven vom Village Recorder), verbleibe ich lieber mit dem Fazit, dass dieser Band zwar nichts wirklich Neues liefert, sich für Hardcore-Fans und Leute, die den Film noch nicht gesehen haben, aber durchaus lohnen dürfte. (elfo)

Seitenzahl: 176
Format: Softcover
Preis: 20 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / Lucasfilm Ltd.
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