Captain Marvel: Band 1 - Eine für alle, alle für eine [Review]

Um Himmels Willen, ist das ein fürchterliches Cover. Gemessen an den deutlich cooleren Alternativen ist es mir echt ein Rätsel, wie man sich ausgerechnet für die Variante entscheiden konnte, auf der Carol wie so 'ne Irre aussieht.

Aber sei's drum, denn man soll ein Buch ja bekanntlich nicht nach seinem Umschlag beurteilen. Und ja, in diesem Fall würde einem ansonsten tatsächlich was entgehen, denn abgesehen von der suboptimalen Coverwahl gibt es hier absolut nichts zu meckern. Der für die erste Ausgabe von Captain Marvels Neustart zum Antagonisten auserkorene Nuclear Man mag dabei zwar zunächst einen etwas affigen Eindruck hinterlassen, passt als ekelhaft sexistischer Vollproll letztlich aber eben doch wie die Faust aufs Auge. Die frauenverachtende Arschgeige bastelt sich hier nämlich eine dystopische Parallelwelt, in der Carol gemeinsam mit Freundinnen wie She-Hulk und Spider-Woman schließlich eine feministische Revolution anzettelt, um dem bizarren Chauvi-Utopia ein für alle Mal ein drastisches Ende zu setzen.

In der Summe ergibt das Ganze dann recht klassischen Endzeit-Trash mit einer wichtigen antisexistischen Message, was in dieser Kombination wirklich erstaunlich gut funktioniert. Wer also auf Filme wie "Fireflash" oder die "Mad Max"-Reihe steht und gleichzeitig auch noch Bock darauf hat, starken Frauen dabei zuzusehen, wie sie degenerierten Machos mit Schmackes in die Eier treten, sollte hier ruhig mal einen Blick riskieren. (elfo)

Seitenzahl: 132
Format: Softcover
Preis: 15,99 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / Marvel
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