Doctor Strange: Band 2 - Der doppelte Doktor [Review]

Nachdem der titelgebende Cliffhanger mit dem doppelten Doktor den ersten Band der neuen Strange-Reihe ja noch mehr als würdig abschloss und einen wirklich verdammt neugierig auf die Fortsetzung zurückließ, gelingt Autor Mark Waid hier nun also das zweifelhafte Kunststück, das Ganze bereits nach gerade mal popeligen acht Seiten aufzulösen.

Mal im Ernst, wie kann man sich denn als Mastermind einer Mystery-Serie erst selbst so einen vermeintlich genialen Steilpass liefern, nur um diesen dann mehr oder weniger gar nicht dazu zu nutzen, ein bisschen Spannung aufzubauen? Unabhängig von der Qualität der Auflösung, an der es grundsätzlich nichts auszusetzen gibt, ist mir diese Schludrigkeit wahrlich ein Rätsel, zumal Waid ja eigentlich auch durchaus als alter Hase in der Szene gilt. Abgesehen davon macht er seinen Job hier aber wirklich sehr gut, denn das Leben des Stephen Strange bleibt auch unter seinen Fittichen ein einziges Drama, in dem der Protagonist immer und immer wieder mit den Folgen seiner Taten konfrontiert wird.

Die Magie hat, wie es in den letzten Ausgaben regelmäßig propagiert wurde, nämlich einen hohen Preis, und in diesem Band wird Strange schließlich ordentlich zur Kasse gebeten, worunter dann zunächst auch seine Freunde Wong, Zelma, sowie die außerirdische Archäologin Kanna zu leiden haben. Zudem kommt es zu einem Wiedersehen mit diversen alten Bekannten, und als besonderes Schmankerl gibt es passend zum aktuellen Zeitgeist, noch eine Kurzgeschichte, in der der Doc gegen die Gentrifizierung seines Viertels ankämpft.

An den Bachalo-Run mag das hier zwar immer noch nicht heranreichen, aber man ist auf jeden Fall auf 'nem guten Weg. In der Fortsetzung wird dann übrigens auch noch Galactus mit am Start sein, weshalb es sich wohl definitiv lohnen dürfte, hier am Ball zu bleiben. (elfo)

Seitenzahl: 156
Format: Softcover
Preis: 16,99 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / Marvel
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