The Boys - Gnadenlos-Edition: Band 1 [Review]
Nachdem die Panini-Gang mit der Wiederveröffentlichung der ersten beiden "Crossed"-Bände in Form der sogenannten "Monster Edition" vor kurzem noch hochgradige seelische Schäden bei mir hervorgerufen hat, jagt sie nun also mit "The Boys" direkt den nächsten Garth-Ennis-Klassiker im XXL-Format hintherher.
Auch die "Gnadenlos-Edition" umfasst die ersten zwei Paperbacks der Reihe und kommt natürlich ebenfalls im schnieken Hardcover-Format daher. Bei insgesamt 14 US-Heften bekommt man hier also wirklich was für sein Geld geboten, wobei das unangenehme Gefühl in der Magengegend den Lesefluss hier nicht ganz so arg stört, wie es noch bei "Crossed" der Fall war. Das soll jedoch mitnichten heißen, dass es bei den Boys seicht und entspannt zur Sache geht. Ennis' Ergüsse sind auch hier wieder extrem hart, brutal, pervers und grenzüberschreitend - nur eben auf eine weniger verstörende und nicht ganz so unerträgliche Art und Weise. Aber eins nach dem anderen.
Der politisch nicht unbedingt immer zu 100% korrekt werkelnde Autor aus Irland stellt mit dieser Serie unmissverständlich klar, was er vom klassischen Superheldengenre hält: Nämlich mal so absolut gar nichts! Aus diesem Grund zeichnet er hier das Bild einer Welt, in der sich die ursprünglich strahlenden und schillernden Helden von ihrer großen Macht korrumpieren ließen und sich zu rücksichtslosen, selbstgerechten, arroganten, sowie teilweise sogar perversen Arschlöchern entwickelten, denen die Leben der Normalsterblichen letztlich am Allerwertesten vorbeigehen. Ähnlichkeiten mit bekannten DC- und Marvel-Ikonen sind dabei natürlich nicht beabsichtigt und lediglich reiner Zufall.
Das Ganze jedoch bloß als Persiflage zu bezeichnen, wäre wohl eine eher unangebrachte Verniedlichung. Ennis zieht das Genre hier auch nicht einfach nur durch den Dreck, sondern vielmehr durch eine unappetitliche Lache aus Kotze, Pisse, Blut und Sperma. Das hört sich jetzt schlimm an, ist es tatsächlich auch, macht aber dennoch großen Spaß, da hier allen Schock- und Ekelmomenten zum Trotz immer noch ein enorm großer Wert auf eine gute Story gelegt wurde und Ennis bei Zusammenstellung, sowie der Charakterisierung der titelgebenden Protagonisten, die den außer Kontrolle geratenen Übermenschen hier den Kampf ansagen, ein exzellentes Händchen bewiesen hat. Eine TV-Serienumsetzung ist derweil bereits in der Mache und wie schon bei der Verfilmung von Ennis' "Preacher" werden (sofern ich das jetzt richtig auf dem Schirm habe) auch hier wieder Evan Goldberg und Seth Rogen ihre Finger mit im Spiel haben. Man darf äußerst gespannt sein. (elfo)
Seitenzahl: 340
Format: Hardcover
Preis: 29,99 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / Dynamite Entertainment
Auch die "Gnadenlos-Edition" umfasst die ersten zwei Paperbacks der Reihe und kommt natürlich ebenfalls im schnieken Hardcover-Format daher. Bei insgesamt 14 US-Heften bekommt man hier also wirklich was für sein Geld geboten, wobei das unangenehme Gefühl in der Magengegend den Lesefluss hier nicht ganz so arg stört, wie es noch bei "Crossed" der Fall war. Das soll jedoch mitnichten heißen, dass es bei den Boys seicht und entspannt zur Sache geht. Ennis' Ergüsse sind auch hier wieder extrem hart, brutal, pervers und grenzüberschreitend - nur eben auf eine weniger verstörende und nicht ganz so unerträgliche Art und Weise. Aber eins nach dem anderen.
Der politisch nicht unbedingt immer zu 100% korrekt werkelnde Autor aus Irland stellt mit dieser Serie unmissverständlich klar, was er vom klassischen Superheldengenre hält: Nämlich mal so absolut gar nichts! Aus diesem Grund zeichnet er hier das Bild einer Welt, in der sich die ursprünglich strahlenden und schillernden Helden von ihrer großen Macht korrumpieren ließen und sich zu rücksichtslosen, selbstgerechten, arroganten, sowie teilweise sogar perversen Arschlöchern entwickelten, denen die Leben der Normalsterblichen letztlich am Allerwertesten vorbeigehen. Ähnlichkeiten mit bekannten DC- und Marvel-Ikonen sind dabei natürlich nicht beabsichtigt und lediglich reiner Zufall.
Das Ganze jedoch bloß als Persiflage zu bezeichnen, wäre wohl eine eher unangebrachte Verniedlichung. Ennis zieht das Genre hier auch nicht einfach nur durch den Dreck, sondern vielmehr durch eine unappetitliche Lache aus Kotze, Pisse, Blut und Sperma. Das hört sich jetzt schlimm an, ist es tatsächlich auch, macht aber dennoch großen Spaß, da hier allen Schock- und Ekelmomenten zum Trotz immer noch ein enorm großer Wert auf eine gute Story gelegt wurde und Ennis bei Zusammenstellung, sowie der Charakterisierung der titelgebenden Protagonisten, die den außer Kontrolle geratenen Übermenschen hier den Kampf ansagen, ein exzellentes Händchen bewiesen hat. Eine TV-Serienumsetzung ist derweil bereits in der Mache und wie schon bei der Verfilmung von Ennis' "Preacher" werden (sofern ich das jetzt richtig auf dem Schirm habe) auch hier wieder Evan Goldberg und Seth Rogen ihre Finger mit im Spiel haben. Man darf äußerst gespannt sein. (elfo)
Seitenzahl: 340
Format: Hardcover
Preis: 29,99 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / Dynamite Entertainment