Hawkeye: Held im freien Fall [Review]

Clint Barton aka Hawkeye genießt bei vielen Fans bekanntlich nicht erst seit den Filmen den zweifelhaften Ruf, der langweiligste Avenger zu sein, was auch Autor Matthew Rosenberg in seiner brandneuen Miniserie über den Meisterschützen auf eine ironische Art und Weise verarbeitet und dabei so weit geht, dass dem Protagonisten jetzt sogar schon irgendwelche dahergelaufenen C-Schurken entsprechende Gehässigkeiten an den Kopf knallen.

Natürlich mag ein Typ mit Pfeil und Bogen nicht ganz so spektakulär wie ein Donnergott, ein Milliardär mit High-Tech-Rüstung oder ein Zauberer sein, aber wer die Figur nach der Lektüre dieses Comics immer noch als langweilig bezeichnet, kann unmöglich noch alle Latten am Zaun haben. Im Ernst, Rosenberg, der zuletzt ja auch schon mit seinem Punisher-Run für Furore sorgen konnte, haut hier einen unfassbar kurzweiligen Mix aus Action und Dramedy raus, in dem Clint als liebenswerter Loser charakterisiert wird, der es eigentlich nur gut meint, sich aber sowohl privat, als auch beruflich trotzdem von einer riesengroßen Scheiße in die nächste reitet.

Während seines eigentlich ja tugendhaften Kampfes gegen den Gangsterboss Hood, den man zuvor ja auch schon länger nicht mehr gesehen hat, entpuppt er sich mehr und mehr als wahrer Unglücksrabe, der kein Fettnäpfchen auslässt, Beziehungen und Freundschaften ruiniert, sowie schließlich auch noch das Misstrauen von Captain America, Spider-Man, Falcon, dem Winter Soldier und weiteren Heldenkollegen auf sich zieht, als sich ein Unbekannter im Outfit seines Alter Egos Ronin skrupellos und brutal durch die New Yorker Unterwelt prügelt. Otto Schmidts dezent cartooniger Zeichenstil rundet das Ganze perfekt ab, weshalb ich hier unterm Strich tatsächlich schon fast vom besten Marvel-Titel des noch jungen Jahres sprechen würde. Von wegen langweiligster Avenger ... Daumen hoch! (elfo)

Seitenzahl: 140
Format: Softcover
Preis: 17 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / Marvel
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