Fire Punch: Band 1 [Review]

Autor Tatsuki Fujimoto präsentiert uns hier eine neue Endzeit-Serie, die mit massig Vorschusslorbeeren im Gepäck nun also auch in Deutschland gestartet ist. Und ich muss sagen, diese ganzen Lobhudeleien kommen nicht von ungefähr, denn dem Guten ist hier wirklich ein überaus spannender, sowie bizarrer Genremix gelungen.

Eine zukünftige Version unserer Welt, in der es sogenannte Gesegnete gibt, die über spezielle Fähigkeiten verfügen und sich damit in groben Zügen mit gewissen Mutanten eines gewissen anderen Verlags vergleichen lassen, liegt hier in Trümmern, da sie von einer als Eishexe bekannten Schurkin, über die man ansonsten leider noch nicht viel erfährt, komplett mit Schnee und Eis überzogen wurde, was schließlich Millionen von Hunger- und Erfrierungstoden zur Folge hatte. In dieser postapokalyptischen Mad-Max-Version von Narnia leben unter anderem auch die beiden gesegneten Geschwister Luna und Agni, deren besondere Gabe eine  Form der Regeneration ist, wie man sie bspw. auch schon vom allseits beliebten Antihelden Deadpool kennt.

Und da dies unter anderem bedeutet, dass ihnen abgetrennte Körperteile wieder nachwachsen, nutzen sie ihre Fähigkeit, um damit ihr gesamtes Dorf mit Fleisch zu versorgen und ihre Mitmenschen auf diese Weise vor dem Sterben zu bewahren. Das ist extrem eklig, aber in der Not frisst der Teufel bekanntlich nun mal Fliegen und dass Kannibalismus in derartigen Extremsituationen schnell mal zum Thema werden kann, hat ja bspw. auch schon Robert Kirkman ebenso schockierend, wie realistisch in seinem Zombie-Epos "The Walking Dead" aufgezeigt. Es könnte alles (zumindest den Umständen entsprechend) so schön sein, doch eines Tages bekommt das Dorf Besuch von Soldaten eines selbsternannten Königreichs, die Agnis abgetrennten Extremitäten in den Häusern entdecken und (ohne von dessen Gabe zu wissen) völlig angewidert alles niederbrennen.

Das Besondere an diesem Massaker ist dabei der Punkt, dass der Anführer der Soldaten ebenfalls ein Gesegneter ist und Flammen erzeugen kann, die erst dann aufhören zu brennen, wenn ihr Opfer tot ist, was im Falle von Agni zu einer Pattsituation führt, die man in einer ähnlichen Form ja auch vom bereits erwähnten Deadpool und seiner Krebserkrankung kennt. Agni kann weder sterben, noch gelöscht werden, wodurch er sich zu einer Art Human Torch entwickelt (schon wieder eine Marvel-Referenz) und fortan nur noch Rache im Sinn hat. Der erste Band liefert eine echt spannende Ausgangslage und ein hartes, brutales und phasenweise echt verstörendes Setting, in dem neben all der Action auch Themen wie Folter oder Sodomie behandelt werden. Definitiv nichts für jüngere Leserinnen und Leser! (elfo)

Seitenzahl: 208
Format: Softcover
Preis: 7,50 €
Verlag: Kazé
Cover-Copyright: Kazé / Shueisha Inc. / Tatsuki Fujimoto
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