Strange Dreams [Review]

"Strange Dreams" ist ein Science-Thriller, dessen Machart eher underground daher kommt. Und das meine ich keinesfalls abwertend, habe ich doch dort oft viel Innovation und diverse Filmperlen entdecken dürfen. Das Tempo ist gemächlich, der Look semi-futuristisch.

Zum Inhalt: Die junge Protagonistin Sarah ist ausgerissen. Schlafmöglichkeiten findet sie an Spielplätzen und ähnlichen unbequemen Orten. Das ist für einen guten Tag/Nacht-Rhythmus nicht gerade förderlich. Kaffeekonsum ist auch nicht gerade dienlich. Das Angebot, als Probandin an einer Schlafstudie teilnehmen zu können, nimmt sie nur all zu dankbar an. Bald merkt sie jedoch, dass ihr die Teilnahme mental nicht gerade gut bekommt. Es geht ihr zunehmend schlechter, ihre Träume werden zunehmend bizarrer. Das Team um Dr. Winter lotet die Grenzen des Möglichen im Bereich der Traumforschung offenbar nach eigenen Maßstäben aus. In Teammitglied Riff findet sie scheinbar eine Vertrauensperson, denn er vertraut ihr die Geheimnisse der Forschung an. Ok, man fühlt sich doch rasch an "Der Höllentrip" von Ken Russel oder aber auch an frühe Cronenbergs erinnert.

Der Versuch, verstörende Traumwelten filmisch zu generieren, wurde häufig unternommen. Positive Beispiele wären da "The Cell" von Tarsem Singh oder die bislang unerreichten Albtraumwelten des David Lynch. Hier geht man eher in Richtung "Beyond the black Rainbow" von Panos Cosmatos, allerdings nur halb so verstörend und drastisch. Die Probleme bei "Strange Dreams" sind zum einen die fehlende Bedrohungslage. Diese wird dem Zuschauer leider nicht wirklich klar. Und dann verlaufen eigentlich gute Ansätze im Sand. Zum Beispiel, dass alle Probanden die gleiche alptraumhafte Schemengestalt zu verarbeiten haben. Warum das so ist, fragen sich auch die Wissenschaftler. Leider verliert man den guten Ansatz, und bei den Traumsequenzen greift man auch tief in die Mottenkiste der Tiefenpsychologie. Lange Gänge, ständig werden Türen oder Tore geöffnet, Schatten und Licht, hypnotische Musik. Das Ende kommt sehr plötzlich und zunächst echt stabil daher, um dann noch in einem extremen Twist zu enden. War aber für mich ok.

Fazit: Im Rahmen seiner Möglichkeiten ein solider Film, der eine gewisse Wirkung entfaltet, sofern man denn bereit ist, sich darauf einzulassen. Die Darsteller*innen liefern gut ab und auch die Atmosphäre ist stimmig. Wer tiefe Albträume mit Gänsehaut erleben möchte, guckt nochmal "Eraserhead" oder "Mulholland Drive". (commaaaander)

Laufzeit: ca. 105 Minuten
Format: Blu-ray
Freigabe: FSK 16
Label: Koch Films
Cover-Copyright: Koch Films
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