Der Vampir von Düsseldorf [Review]

Peter Kürten wurde der Vampir von Düsseldorf genannt. Er verbreitete um 1930 Angst und Schrecken. Scheinbar wahllos wählte er seine Opfer, so dass niemand vor ihm sicher schien.

Er soll in Einzelfällen das Blut seiner Opfer getrunken haben, was ihm den Titel Vampir einbrachte. Diese Graphic Novel hat es in sich und ist nichts für schwache Nerven. Es ist weniger der Spannungsaufbau. Die komplette Atmosphäre zieht einen total runter, taucht man doch ganz tief in die krasse Psyche von Kürten ein. Die Zeichnungen sind dabei in schroffem, kantigem Stil in schwarzweiß gehalten, was dem Werk sehr gerecht wird. Es geht hier auch viel weniger um die grafische Darstellung der Gewaltexzesse. Immer wieder wird Kürten aus Vernehmungsprotokollen zitiert, was einen oft sprachlos zurücklässt. In der Vergangenheit habe ich mich häufig etwas tiefer mit dem Wirken von diversen Serienkillern wie Dhamer, Macy, etc. befasst und einige Bücher gelesen, aber in dieser Form, als Graphic Novel, entwickelt der ganz spezielle Fall Kürten eine ungeheure Sogwirkung und entlässt einen zum Ende mit einem echt miesen Gefühl.

Insbesondere die Rolle seiner zutiefst devoten Frau Guste verstört Leserin und Leser. Wer beim Comiclesen Spaß haben will, sollte einen weiten Bogen um dieses Buch machen. Man muss es vielmehr ertragen. Ich habe danach jedenfalls sofort "Der Buddha von Berlin" (ebenfalls Kult Comics) nachgelegt, brauchte ich doch unbedingt etwas beschwingtere Kost, um das zuvor Gelesene und Gesehene verdauen zu können, was wohl für die ungeheure Kraft der Geschichte spricht. Ich bete jetzt nur noch inständig, dass Fatih Akin ("Der goldene Handschuh") niemals über diese Story stolpern möge und das Ganze womöglich noch verfilmt. Das würde ich vermutlich mental nicht überleben. (commaaaander)

Seitenzahl: 128
Format: Hardcover
Preis: 22 €
Verlag: Kult Comics
Cover-Copyright: Kult Comics
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