Pleil - Die Spur des Kalenders [Review]

Nachdem die Vorgänger-CD gerade mal zwei popelige Tracks umfasste, jagte Cineast und Solokünstler Marco Pleil im letzten Jahr dann also endlich ein richtiges Album hinterher.

Leider zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, da 2020 bekanntlich die Welt unterging, die geplante Releaseparty zwangsläufig ins Wasser fiel und der titelgebende Kalender, wie er es hier in seinem Interview selbst sagte, auch ansonsten weitestgehend leer bleiben musste. An diesem immer nerviger werdenden Umstand wird sich wohl so schnell auch nicht viel ändern, vor dem Sommer braucht man keinen ernsthaften Gedanken an so was wie Offline-Konzerte zu verschwenden, und selbst wenn es dann schon wieder welche geben sollte, muss man sich wohl auf sehr spezielle Rahmenbedinungen einstellen.

Aber egal, es ist nun mal, wie es ist, die Solidarität mit den Risikogruppen geht ohne wenn und aber vor, und wer bei Netflix und Co. schon alle relevanten Filme un Serien durchhat, kann die freie Zeit ja dazu nutzen, schon mal Marcos Texte auswendig zu lernen, um die Songs dann brav durch die Maske mitträllern zu können, wenn es wieder losgeht. Und ja, hier sind wirklich wieder ein paar richtig schöne Nummern dabei. Der in diesem Bereich doch recht eigensinnige Style, die melancholische Lyrik statt mit einer Akustikgitarre mit verzerrtem Geschrammel zu untermalen, gefällt mir nach wie vor extrem gut, wirft so aber eben auch immer wieder die Frage auf, ob das Ganze mit Bandbegleitung eventuell nicht doch noch etwas geiler klänge. So oder so ein ausgezeichnetes Indie-Album, und wer sich Funko Pops von Star Wars auf seinen Amp klebt, kann eh kein schlechter Mensch sein. (elfo)

Trackzahl:
12
Format: CD
Label: Timezone Records
Kontakt: facebook.de/pleilmusik
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