Beastars: Band 1 [Review]

Ich mag es ja, wenn in Comics anthropomorphe, teils drollige Tiere die Hauptrollen spielen, der Inhalt sich konträr zur Optik dann aber doch eher ernsteren und erwachseneren Themen widmet. "Usagi Yojimbo" (Dantes Verlag) ist diesbezüglich beispielsweise über jeden Zweifel erhaben, aber auch "Jack Wolfgang" (Schreiber & Leser) konnte zuletzt definitiv Punkte bei mir sammeln.

Dementsprechend musste ich nun natürlich auch mal einen Blick in Paru Itagakis Serie "Beastars" werfen, die eben auch grob in diese Aufzählung passt, mittlerweile zudem bereits als Anime bei Netflix verfügbar ist und in Japan außerdem schon diverse Preise absahnen konnte.

Schauplatz der Handlung ist eine Schule, an der die unterschiedlichsten Tierarten vertreten  sind. Fleischfressern (für die es in der Mensa löblicherweise nur Tofu gibt) und Pflanzenfressern gelingt dabei ein Zusammenleben, das zwar durchaus auch von gegenseitigem Misstrauen geprägt ist, alles in allem aber größtenteils als recht friedlich bezeichnet werden kann.

Als eines Nachts der Alpaka-Junge Tem brutal ermordet wird, kippt die Stimmung jedoch schneller als am 19. Mai 2001 in Gelsenkirchen, und Angst, Hass, Vorurteile und Diskriminierung prägen fortan den Schulalltag der Kids, was vor allem der zwar furchteinflößend aussehende, aber eigentlich total friedliebende und schüchterne Grauwolf Legoshi (dessen Name übrigens an Bela Lugosi angelehnt ist) zu spüren bekommt. Anders als es beispielsweise bei "Jack Wolfgang" der Fall ist, befasst Itagaki sich hier also nicht vordergründig mit dem Thema Vegetarismus, sondern rückt unschöne, sowie leider auch im Jahr 2020 noch aktuelle Dinge wie Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit ins Zentrum ihrer Geschichte. Das Ganze funktioniert dabei in dieser Form wirklich überaus gut, weshalb ich hier wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am Ball bleiben werde. (elfo)

Seitenzahl: 216
Format: Softcover
Preis: 7,50 €
Verlag: Kazé
Cover-Copyright: Kazé / Akita Shoten / Paru Itagaki
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