Adventure Huhn [Review]

Kennt ihr das, wenn euch schon der Titel eines Comics bereits so anfixt, dass ihr den Blick auf die Inhaltsangabe direkt überspringt, da für euch eh längst feststeht, dass ich ihr euch das Teil unbedingt mal reinziehen müsst?

So ging es mir jedenfalls bei diesem Werk aus der Feder der Mainzer Künstlerin Franziska Ruflair, welches einen dermaßen herrlich-bekloppten Namen verpasst bekommen hat, dass es mir auf Anhieb quasi undenkbar erschien, hier nach der Lektüre nicht mit dem Gefühl, ausreichend bespaßt worden zu sein, herauszugehen.

Und ja, ich sollte Recht behalten, denn der Titel hält, was er (zumindest aus meiner Sicht) verspricht, weshalb sich Freund*innen eher obskurer Geschichten hier definitiv über einen kleinen Spökes-Overkill der ganz speziellen Sorte freuen dürfen. Im Mittelpunkt stehen dabei das titelgebende Adventure Huhn, welches das Chaos nahezu magisch anzieht, sowie die Raupe Susan, die diesen Umstand gleich in den ersten Panels bitter zu spüren kommt, als ihr Kokon einer ungelenken Schwertübung zum Opfer fällt und dadurch komplett zerstört wird. Da Susan natürlich nach wie vor gern ein Schmetterling werden würde begibt sich das ungleiche Duo schließlich auf die Suche nach Seide für einen neuen Kokon und erlebt dabei nachfolgend allerlei grotesken Firlefanz.

So lässt ihr kleines, aber feines Abenteuer sie auf Prinzessinen, anthropomorphe Tiere und Fabelwesen treffen, die allesamt eine Gemeinsamkeit aufweisen, nämlich den Umstand, nicht mehr so wirklich alle Latten am Zaun zu haben. Unterstrichen wird all diese Schrulligkeit noch mit dem gelegentlichen Einstreuen von weirdem Jugendslang, was innerhalb dieses Märchenrahmens definitiv für einige zusätzliche Lacher sorgen kann. Unterm Strich ein knallbunter Lesespaß für groß und klein, dem man, sofern man denn etwas mit abseitigem Humor anfangen kann, ruhig mal eine Chance geben sollte. (elfo)

Seitenzahl: 80
Format: Softcover
Preis: 16 €
Verlag: Avant-Verlag
Cover-Copyright: Avant-Verlag
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