The Walking Dead - Staffel 9: Episode 16 - The Storm [Review]
Nachdem wir in der letzten Woche ja in den zweifelhaften Genuss einer der mit Abstand grausamsten und heftigsten Episoden der gesamten Serie kamen und Showrunnerin Angela Kang im Anschluss verkündete, dass die neunte Staffel mit einem Cliffhanger enden wird, der die Gesamtsituation der Protagonisten erneut komplett auf den Kopf stellen dürfte, schien ein mehr als denkwürdiges Finale ja im Grunde nur noch Formsache zu sein. Ob den großen Worten letzten Endes auch große Taten folgen konnten, erzähle ich euch aber natürlich erst nach der obligatorischen Spoiler-Warnung.
Und um einfach mal mit der Tür ins Haus zu fallen: Nö! Gemessen an der Dramatik, der Grausamkeit und des großen Schockmoments, mit dem die letzte Folge endete, war "The Storm" im Endeffekt leider nicht viel mehr als ein laues Lüftchen. Von einer Filler-Episode zu sprechen, wäre sicherlich vermessen, in Anbetracht der Tatsache, dass die Staffel insgesamt ja wirklich mal wieder richtig gut war, hatte ich mir hier jedoch deutlich mehr erhofft. Aber eins nach dem anderen. Zunächst einmal werden wir bereits im Cold Open mit dem nächsten Zeitsprung konfrontiert und müssen feststellen, dass das bereits lange marode Königreich endgültig nicht mehr bewohnbar ist, was sämtliche Bewohner (nebst der Hilfe diverser Alexandrianer und Hilltopper) zur Flucht Richtung Hilltop treibt. Das postapokalyptische Winterwunderland bietet auf dieser Reise eine ungewohnt geile Kulisse, bei der sich vor allem Greg Nicotero mal wieder so richtig schön austoben durfte und die Kingdom-Refugees mit teilweise oder gar komplett gefrorenen Zombies konfrontiert.
In Sachen Optik gibt es hier also wirklich absolut nichts zu meckern und auch der Soap-Anteil nimmt einmal mehr höchst dramatische Züge an. Die arme Lydia bekommt dabei nach der Gräueltat ihrer Mutter Alpha erwartungsgemäß den geballten Hass der Gemeinschaft ab, was sie trotz der offensiven Rückendeckung von Daryl, der in dieser Staffel wirklich deutlich an Profil gewonnen hat, beinahe in den Selbstmord treibt, was dann schließlich ausgerechnet von Carol verhindert werden kann. Auch König Ezekiel hat nach wie vor schwer mit den Folgen des Kirmes-Massakers zu kämpfen und bittet Daryl, dem er immer noch die Schuld am Tod seines Ziehsohns Henry gibt, ihm und seiner Königin künftig aus dem Weg zu gehen, nur um letzten Endes dann selbst von Carol verlassen zu werden, da diese nach der grausamen und blutigen Auseinandersetzung mit den Flüsterern ebenfalls lieber einen kompletten Neuanfang anstrebt und mit Daryl, Lydia und Michonne nach Alexandria zurückkehrt. Die alte Gang (oder zumindest das, was noch davon übrig ist) ist nun also wieder vereint, während Hilltop vor einer ungewissen Zukunft steht und nach wie vor auf die Rückkehr von Maggie hofft, die auf die letzten Briefe jedoch nicht mehr geantwortet hat. Hierbei frage ich mich einmal mehr, warum die Personen, die die Briefe von A nach B bringen, nicht einfach persönlich mit den entsprechenden Leuten reden. Oder gibt es neben den Highwaymen jetzt etwa auch noch Postmen, die quer durch das Land reiten und diesen Job für die Communities übernehmen? Man muss ja nicht immer krampfhaft alles hinterfragen, aber hier würde ich mich wirklich sehr über eine plausible Erklärung freuen.
Nun ja. Der zweite Handlungsstrang der Episode schien dann wiederum mehr Mittel zum Zweck zu sein und präsentiert eine äußerst dünn konstruierte Heldengeschichte, in der Negan der kleinen Judith das Leben rettet und somit doch endlich ein paar Pluspunkte bei Michonne und dem Rest seiner Gastgeber sammeln kann. Ihm endlich mal eine Situation zu geben, in der er beweisen kann, dass ihmRicks Shanes Tochter wirklich am Herzen liegt und er sich während seiner Zeit im Kerker tatsächlich zum Positiven verändert hat, war definitiv gut und richtig. Die Art und Weise war dann allerdings so dermaßen unsinnig, dass ich ehrlich gesagt gar keine Lust, da noch weiter ins Detail zu gehen und lieber gleich zum sagenumwobenen Cliffhanger komme. Die Episode endet also tatsächlich mit einer Nahaufnahme des CB-Funkgeräts, welches plötzlich unbemerkt Geräusche von sich gibt. Statt Rick - so wie es ja zuletzt fast alle vermuteten - hören wir aber enttäuschenderweise lediglich ein wenig Rauschen, sowie eine unbekannte Frauenstimme. Da diese Variante natürlich viel mehr Raum für Spekulationen bietet, ist die Wahl grundsätzlich gar nicht mal so verkehrt, aber ein bisschen schade finde ich es dann doch, da man sich so leider selbst um einen kleinen Gänsehautmoment gebracht hat. Alles in allem fand ich die Folge zwar ansich nicht unbedingt schlecht, aber für ein Staffelfinale war es dann doch eher recht dürftig. Sei's drum! Im Oktober geht's weiter und als Kenner der Comics freu ich mich schon extrem auf das, was da (höchstwahrscheinlich) bald auf uns zukommt. (elfo)
Laufzeit: ca. 46 Minuten
Freigabe: FSK 18
Picture-Copyright: Gene Page / AMC
Und um einfach mal mit der Tür ins Haus zu fallen: Nö! Gemessen an der Dramatik, der Grausamkeit und des großen Schockmoments, mit dem die letzte Folge endete, war "The Storm" im Endeffekt leider nicht viel mehr als ein laues Lüftchen. Von einer Filler-Episode zu sprechen, wäre sicherlich vermessen, in Anbetracht der Tatsache, dass die Staffel insgesamt ja wirklich mal wieder richtig gut war, hatte ich mir hier jedoch deutlich mehr erhofft. Aber eins nach dem anderen. Zunächst einmal werden wir bereits im Cold Open mit dem nächsten Zeitsprung konfrontiert und müssen feststellen, dass das bereits lange marode Königreich endgültig nicht mehr bewohnbar ist, was sämtliche Bewohner (nebst der Hilfe diverser Alexandrianer und Hilltopper) zur Flucht Richtung Hilltop treibt. Das postapokalyptische Winterwunderland bietet auf dieser Reise eine ungewohnt geile Kulisse, bei der sich vor allem Greg Nicotero mal wieder so richtig schön austoben durfte und die Kingdom-Refugees mit teilweise oder gar komplett gefrorenen Zombies konfrontiert.
In Sachen Optik gibt es hier also wirklich absolut nichts zu meckern und auch der Soap-Anteil nimmt einmal mehr höchst dramatische Züge an. Die arme Lydia bekommt dabei nach der Gräueltat ihrer Mutter Alpha erwartungsgemäß den geballten Hass der Gemeinschaft ab, was sie trotz der offensiven Rückendeckung von Daryl, der in dieser Staffel wirklich deutlich an Profil gewonnen hat, beinahe in den Selbstmord treibt, was dann schließlich ausgerechnet von Carol verhindert werden kann. Auch König Ezekiel hat nach wie vor schwer mit den Folgen des Kirmes-Massakers zu kämpfen und bittet Daryl, dem er immer noch die Schuld am Tod seines Ziehsohns Henry gibt, ihm und seiner Königin künftig aus dem Weg zu gehen, nur um letzten Endes dann selbst von Carol verlassen zu werden, da diese nach der grausamen und blutigen Auseinandersetzung mit den Flüsterern ebenfalls lieber einen kompletten Neuanfang anstrebt und mit Daryl, Lydia und Michonne nach Alexandria zurückkehrt. Die alte Gang (oder zumindest das, was noch davon übrig ist) ist nun also wieder vereint, während Hilltop vor einer ungewissen Zukunft steht und nach wie vor auf die Rückkehr von Maggie hofft, die auf die letzten Briefe jedoch nicht mehr geantwortet hat. Hierbei frage ich mich einmal mehr, warum die Personen, die die Briefe von A nach B bringen, nicht einfach persönlich mit den entsprechenden Leuten reden. Oder gibt es neben den Highwaymen jetzt etwa auch noch Postmen, die quer durch das Land reiten und diesen Job für die Communities übernehmen? Man muss ja nicht immer krampfhaft alles hinterfragen, aber hier würde ich mich wirklich sehr über eine plausible Erklärung freuen.
Nun ja. Der zweite Handlungsstrang der Episode schien dann wiederum mehr Mittel zum Zweck zu sein und präsentiert eine äußerst dünn konstruierte Heldengeschichte, in der Negan der kleinen Judith das Leben rettet und somit doch endlich ein paar Pluspunkte bei Michonne und dem Rest seiner Gastgeber sammeln kann. Ihm endlich mal eine Situation zu geben, in der er beweisen kann, dass ihm
Laufzeit: ca. 46 Minuten
Freigabe: FSK 18
Picture-Copyright: Gene Page / AMC