DRUNK MOTORCYCLE BOY - s/t [Review]
Sofort merkt man, hier sind eben keine
„Frischlinge“ am Werk, auch wenn das „Boy“ im Bandnamen selbiges
suggerieren mag.
Denkt man zunächst an eine eigentümliche Schweinerockversion von älteren
SMOKEBLOW-Alben, merkt man rasch, dass DMB deutlich mehr sind...
Da sind saugute Melodylines mit sauber einsetzenden Backings und ein
perfekt aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel. Ich komme nicht umhin zu
gestehen, dass mich die eine oder andere Gänsehaut packte. Das ganze
ist eben nicht so dickhosig wie bereits erwähnte SMOKEBLOW. Es zieht
sich viel mehr eine subtile Melancholie durch jeden einzelnen Song, die
ihresgleichen sucht. Saugut!
Und dieser Gesang... kommt mir so unglaublich familiär vor. Verdammt!
Muss ich doch mal, ganz entgegen meiner üblichen, journalistischen
Gewohnheit, in's Infoblatt gucken. Bingo! Ex-EL-MARIACHI/ BALBOA
BURNOUT-Sänger.
Im Waschzettel werden dann auch Bob Mould's Frühwerke HÜSKER DÜ und
SUGAR als Referenz angeführt, was, wie ich finde, gar nicht so abwegig
ist.
Das Teil gibt es ausschließlich auf Vinyl (mit Download-Code), was ich
super finde.
Ein Textblatt liegt bei und in Kombination mit der Musik bildet das
Ganze schon quasi ein Konzeptalbum. Es zieht sich wieder besagte
Melancholie wie ein roter Faden durch jeden einzelnen Song. Eben halt
auch textlich. Das ganze wirkt wie das letzte, musikalische Testament
eines ausgebrannten Musikers, der es überdrüssig ist durch sämtliche
Clubs/ Az's der Welt zu tingeln und sich nach Erdung sehnt, aber
Schwierigkeiten hat, loszulassen. Erinnerungen an PINK FLOYD's Song
„Time“ kommen hoch.
Abgeschlossen wird das Werk mit der versöhnlichen Akkustik-Nummer
„Little King“, wo man seinen Frieden gefunden zu haben scheint.
Somit bleiben sieben Songs für die Ewigkeit und mir bleibt abschließend
nur zu sagen:
GEIL, GEIL, GEIL!!!
Commaaaander