The Walking Dead - Staffel 9: Episode 8 - Evolution [Review]

Das war's nun also vorest schon wieder. "The Walking Dead" verabschiedet sich nach acht insgesamt echt guten, sowie vor allem ereignisreichen Episoden erstmal in die Winterpause, bevor es dann im Februar wieder weitergeht. Ich will auch gar nicht lange um den heißen Brei herumreden und falle nach der obligatorischen Spoiler-Warnung auch direkt mal mit der Tür ins Haus. Es hat nämlich, wie in so gut wie jedem Midseason-Finale, mal wieder eine der Hauptfiguren erwischt. Bevor ich näher auf diesen Punkt, sowie den dazugehörigen Cliffhanger eingehe, möchte ich mich aber zunächst mal der Nebenhandlung dieser Episode widmen.

In dieser geht es um den nach wie vor inhaftierten Negan, der nach seinem mentalen Absturz vor dem letzten Zeitsprung charakterlich wieder ganz der Alte zu sein scheint und Pater Gabriel, der ihm hier allen Ernstes eine Klangschalentherapie aufzwingt, zum Dank lediglich kleine, aber umso fiesere Provokationen entgegen bringt. Da Negan hierbei ziemlich persönlich wird, gipfelt das Ganze in einem kleinen Wutanfall des Geistlichen, der schließlich zur Folge hat, dass er nach der gescheiterten Therapiestunde vergisst, die Zellentür wieder abzuschließen, was der ehemalige Oberschurke jedoch erst Stunden später registriert. Und während er in den Comics einfach in seiner Zelle bleibt, um Rick zu beweisen, dass er ihm vertrauen kann, verschwendet der TV-Negan keinen Gedanken daran und spaziert in seiner letzten Einstellung durch das nächtliche Alexandria. Da die Macher die Fans und vor allem die Comicleser unter ihnen ja nicht nur in den Trailern gern mal an der Nase herumführen, kann ich mir zwar auch gut vorstellen, dass er in der nächsten Episode doch noch aus freien Stücken den Weg zurück in seine Zelle antritt, aber warten wir's einfach mal ab.

Henrys eher mäßig spannende Storyline überspringe ich jetzt einfach mal bzw. reduziere sie darauf, dass er am Ende in der Ausnüchterungszelle von Hilltop landet, da dieser Umstand wohl nicht ohne weitreichende Konsequenzen bleiben dürfte. Aber dazu dann mehr im Februar. Kommen wir nun lieber zum Highlight der Episode, nämlich der ersten richtigen Konfrontation mit den neuen Antagonisten. Nachdem Aaron, Jesus, Daryl und dessen Hund "Hund" sich am Ende der letzten Folge auf die Suche nach Eugene machten, finden sie ihn auch prompt in einem alten Schuppen, in dem er ihnen panisch von den sprechenden Walkern erzählt und den Grund dafür in einem besorgniserregenden Evolutionssprung sieht. Nach einer langen und nicht minder frustrierenden Flucht vor eben dieser Herde, die sich entgegen des eigentlich typischen Walker-Verhaltens von keinem noch so lauten Geräusch von ihrer Strecke abbringen lässt, kommt es dann schließlich auf einem alten, sowie arg vernebelten Friedhof zum großen Showdown. Und auch, wenn dies jetzt erstmal nach einem verstaubten Horror-Klischee klingen mag, fand ich dieses Szenario echt super, da derartige Grusel-Elemente trotz des Themas der Serie bislang ja tatsächlich eher rar gesät waren.

Nach einem kurzen Zombie-Gemetzel, bei dem Jesus noch mal eindrucksvoll unter Beweis stellt, was für ein begnadeter Kämpfer er doch eigentlich ist, kommt es dann schließlich zum größten WTF-Moment seit Ewigkeiten, als einer der vermeintlich Untoten einem der Schläge des neuen Hilltop-Anführers plötzlich blitzschnell ausweicht und ihm ein Messer in den Rücken rammt. Die Whisperers sind nun also endgültig in der Serie bzw. im Leben unserer Helden angekommen und ich beneide wirklich jeden, der vor dem Schauen dieser Episode noch nicht wusste, dass es sich hierbei um völlig durchgeknallte Freaks handelt, die sich aus Zombiehäuten Verkleidungen nähen, um so unbemerkt unter ihnen wandeln zu können, denn diese Szene war wirklich dermaßen krass umgesetzt, dass sie selbst mich als Comicleser noch mal so komplett umhauen konnte. Ganz großes Kino, aber auch ein bisschen schade um den guten Jesus, bei dem man ja grad noch das Gefühl hatte, dass er seiner Comicvorlage mit etwas Verspätung vielleicht doch endlich mal gerecht werden würde. Tja, that's Life bzw. Death und gibt einem zumindest mal wieder ein Stück weit dieses seit Ewigkeiten kaum mehr existente Gefühl, dass es jederzeit jeden erwischen kann, zurück, was letztlich ja nur gut für die Spannung sein kann. Und davon erwartet uns in Bälde noch eine ganze Menge. Der ungläubige Lump, der hier einfach mal so den Messias absticht, kann zwar schnell zur Strecke gebracht und enttarnt werden, aber seine Kollegen und deren Walker-Soldaten sind immer noch da und nähern sich in den Schlusssekunden der Episode schließlich von allen Seiten. Chapeau, das war mal wieder richtig, richtig gut! (elfo)

Laufzeit: ca. 44 Minuten
Freigabe: FSK 16
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