Defenders: Wahre Helden [Review]

Fans der Marvel-Serien auf Netflix haben derzeit wenig zu lachen. Erst wurden vor kurzem die Abenteuer der (phasenweise arg anstrengenden) Iron Fist abgesetzt und kurze Zeit später musste trotz der echt starken zweiten Staffel also tatsächlich auch noch Luke Cage dran glauben.

Auf die Spekulationen, dass Disney sich die Figuren für ihren in Bälde startenden, hauseigenen Streaming-Dienst unter den gierigen Nagel gerissen haben könnte, muss man vermutlich gar nicht weiter eingehen, denn dort scheint man ja bzgl. anstehender Serienprojekte in etwas größeren Dimensionen zu denken und lieber auf populäre Nebencharaktere aus den MCU-Filmen zu setzen.

Schade, aber was soll's. Zum Glück gibt es ja auch noch die Comics und dort kann man Danny und Luke ganz aktuell sogar wieder dabei bewundern, wie sie sich zusammen mit (den bei Netflix noch nicht verstoßenen) Daredevil und Jessica Jones munter durch die Gegend kloppen. Nachdem der erste Defenders-Band schon klasse war, legt die Fortsetzung hier nochmal eine ordentliche Schippe drauf und besticht einfach durch eine verdammt düstere und harte Atmosphäre, wie ich sie im Marvel-Universum wirklich gern öfter sehen würde. Die Story, in der sich das ungleiche Quartett sämtlichen Unterweltgrößen New Yorks, die sich um die Nachfolge von Wilson Fisk balgen, in den Weg stellt, mag zwar ihre dramaturgischen Schwächen haben, aber dafür machen die Interaktionen der vier Netflix-Weirdos wirklich umso mehr Spaß.

Zusätzlich gibt's massenhaft Gastauftritte, die für weitere Pluspunkte sorgen können. Neben dem Punisher, Misty Knight und Elektra muss man hier wohl ganz klar Deadpool hervorheben, der zwar irgendwie erstmal völlig deplatziert wirkt, aber vermutlich gerade deshalb ein großes Highlight dieser Ausgabe ist. Ich weiß, dass er einigen Comicfans spätestens seit dem Hype um seinen ersten Kinofilm tierisch auf den Keks geht, aber wenn man ihn so einsetzt, wie Brian Michael Bendis es hier tut, dann kann man den Söldner mit der großen Klappe einfach nur lieben. Alles in allem 'ne ganz klare Empfehlung. (elfo)

Seitenzahl: 124
Format: Softcover
Preis: 14,99 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / Marvel
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