CRUOR HILLA - Zurück ins Bällebad [Review]

CRUOR HILLA kommen aus Berlin, existieren bereits seit 2006 und stellen in ihrem Promowisch direkt mal klar, dass sie von Marketingstrategien absolut keine Ahnung haben. Das ist auf der einen Seite natürlich sympathisch, hat auf der anderen Seite dann aber zwangsläufig den Nebeneffekt, dass es nun also tatsächlich zehn Jahre gedauert hat, bis ich auch mal auf das Trio aus der Hauptstadt aufmerksam wurde.

Und das ist eigentlich echt schade, denn es gibt definitiv Bands, die es viel eher nötig hätten, der Menschheit ihre Musik vorzuenthalten. "Zurück ins Bällebad" ist mitnichten das Spaßalbum, welches ich bei dem Cover, sowie Liedtiteln wie "Mach mich cool" oder "Irrenhaus" erwartet hätte, besticht aber auch trotz Themen wie Depressionen oder Genderfragen durch eine extreme Lockerheit, sowie ein gesundes Maß an Selbstironie, was zum Teil natürlich auch am schön-schiefen Gesang liegen mag. Diesen Spagat zwischen Ernsthaftigkeit, Melancholie und Spökes, der schon bei so manch anderer Band zu fiesen Frakturen führte, meistern CRUOR HILLA hier definitiv mit Bravour.

Unterm Strich miese Marketing-Skills, aber umso coolere Mucke, der Leute, die Bands wie KNOCHENFABRIK, CRAZY VACLAV oder CLUB DÉJÀ-VU mögen, ruhig mal eine Chance geben sollten. Das Album gibt's entweder als CD im Digipak oder aber gegen eine kleine, freiwillige Spende als Download. (elfo)

CD // DIY // cruorhilla.de