Rover Red Charlie [Review]
Wenn man diesen Comic hier nur mal kurz grob und oberflächlich durchblättert, könnte man bei einem nicht unwesentlichen Teil der Panels glatt denken, dass man es hier mit einem netten Tierfantasy-Abenteuer mit süßen, kleinen Hunden zu tun hat, den man ja auch mal problemlos seinen Kindern mitbringen könnte. Dies sollte man jedoch tunlichst vermeiden, sofern man keinen Bock auf traumatisierten Nachwuchs hat. Denn bei einem etwas genaueren Blick wird relativ schnell klar, dass dieser Comic hier wirklich alles andere als kindgerecht ist.
Garth Ennis (da hätte es ja eigentlich schon "klick" machen müssen) stellt uns hier die drei Hunde Rover, Red und Charlie vor, die mit ansehen müssen, wie die Menschen (oder "Fütterer", wie die Tiere sie hier nennen) plötzlich allesamt völlig am Rad drehen und sich gegenseitig bzw. sich selbst auf brutale Art und Weise quälen und umbringen. Die drei tierischen Titelhelden verstehen nicht im Ansatz, was da um sie herum geschieht, machen sich auf die Suche nach einem neuen Sinn in ihrem Leben und treffen auf ihrer Reise durch die Trümmer der menschlichen Zivilisation neben heimtückischen "Faucherinnen" (Katzen) vor allem auch auf diverse Artgenossen, die nicht nur mit der neuen Weltordnung, sondern auch mit schweren persönlichen Schicksalen zu kämpfen haben. Besonders drastisch und schockierend wird hier das Thema Sodomie behandelt, als die drei Freunde auf einen ehemals abgerichteten und sexuell misshandelten Kampfhund treffen, der den Spieß umgedreht hat und nun selbst einen Menschen mit sich herum schleppt, den er dazu nötigt, ihm regelmäßig das... nun ja... Arschloch sauber zu lecken.
Neben dem Ekelfaktor und der Brutalität ist es aber vor allem der kindlichen Naivität, mit der die drei Vierbeiner die Apokalypse erleben, geschuldet, dass es mir persönlich kaum möglich war, jeweils mehr als ein Kapitel am Stück zu lesen, ohne die Geschehnisse erstmal in Ruhe sacken lassen zu müssen. Drei so liebenswerte und fantastisch miteinander agierende Charaktere einer dermaßen verstörenden Story ausgesetzt zu sehen, ist schon eine heftige Nummer und hat mich zum Teil tatsächlich richtig mitgenommen.
"Rover Red Charlie" hat ohne wenn und aber das Zeug zum zukünftigen Klassiker und ist für mich persönlich der bislang beste Comic des Jahres. Leute mit einem schwachen Nervenkostüm sollten es sich jedoch besser zwei mal überlegen, sich das Teil anzuschaffen, denn es ist teilweise wirklich extrem krasser Lesestoff. (elfo)
164 Seiten, Softcover // 19,99 € // Cover-Copyright: Panini // paninicomics.de
Garth Ennis (da hätte es ja eigentlich schon "klick" machen müssen) stellt uns hier die drei Hunde Rover, Red und Charlie vor, die mit ansehen müssen, wie die Menschen (oder "Fütterer", wie die Tiere sie hier nennen) plötzlich allesamt völlig am Rad drehen und sich gegenseitig bzw. sich selbst auf brutale Art und Weise quälen und umbringen. Die drei tierischen Titelhelden verstehen nicht im Ansatz, was da um sie herum geschieht, machen sich auf die Suche nach einem neuen Sinn in ihrem Leben und treffen auf ihrer Reise durch die Trümmer der menschlichen Zivilisation neben heimtückischen "Faucherinnen" (Katzen) vor allem auch auf diverse Artgenossen, die nicht nur mit der neuen Weltordnung, sondern auch mit schweren persönlichen Schicksalen zu kämpfen haben. Besonders drastisch und schockierend wird hier das Thema Sodomie behandelt, als die drei Freunde auf einen ehemals abgerichteten und sexuell misshandelten Kampfhund treffen, der den Spieß umgedreht hat und nun selbst einen Menschen mit sich herum schleppt, den er dazu nötigt, ihm regelmäßig das... nun ja... Arschloch sauber zu lecken.
Neben dem Ekelfaktor und der Brutalität ist es aber vor allem der kindlichen Naivität, mit der die drei Vierbeiner die Apokalypse erleben, geschuldet, dass es mir persönlich kaum möglich war, jeweils mehr als ein Kapitel am Stück zu lesen, ohne die Geschehnisse erstmal in Ruhe sacken lassen zu müssen. Drei so liebenswerte und fantastisch miteinander agierende Charaktere einer dermaßen verstörenden Story ausgesetzt zu sehen, ist schon eine heftige Nummer und hat mich zum Teil tatsächlich richtig mitgenommen.
"Rover Red Charlie" hat ohne wenn und aber das Zeug zum zukünftigen Klassiker und ist für mich persönlich der bislang beste Comic des Jahres. Leute mit einem schwachen Nervenkostüm sollten es sich jedoch besser zwei mal überlegen, sich das Teil anzuschaffen, denn es ist teilweise wirklich extrem krasser Lesestoff. (elfo)
164 Seiten, Softcover // 19,99 € // Cover-Copyright: Panini // paninicomics.de