Ms. Marvel: Im Namen der Freiheit [Review]

Ms. Marvel Kamala Khan meldet sich zurück und ihre neueste Nummer stellt dabei leider Gottes gleichzeitig auch schon wieder den Finalband der aktuellen Serie dar. Das ist auf der einen Seite verdammt schade, da ihre Abenteuer, wenn es nach mir ginge, auch gern im wöchentlichen Megaband-Format erscheinen dürften, auf der anderen Seite dann aber durchaus zu verschmerzen, da man wohl einfach mal ganz fest davon ausgehen kann, dass es in Bälde wieder mit einer neuen Nummer 1 weiter geht.

Es ist generell schon verdammt irre, was für eine krasse Entwicklung Kamala bislang in so kurzer Zeit durchgemacht hat. Galt es vor ein paar Jahren bei konservativ-doofen Leserinnen und Lesern noch als mittelschwerer Skandal, dass man im Haus der Ideen eine muslimische Jugendliche zu einer Superheldin machte, so hat sich die Gute letzten Endes doch in Rekordzeit zu einer absoluten Sympathieträgerin entwickelt, die - und da lege ich mich einfach mal fest - auch in 20, 30 Jahren noch ein fester Bestandteil des Marvel-Universums sein wird. Der vierte Band mag vom Unterhaltungsfaktor her vielleicht nicht der beste sein, ist inhaltlich dafür jedoch umso relevanter, da er sich einmal mehr dem Zeitgeist widmet und Themen wie Rassismus und Diskriminierung in den Mittelpunkt stellt.

Der schmierige Hydra-Kandidat aus dem letzten Band wird hier über Umwege doch noch zum neuen Bürgermeister von New Jersey und hetzt die Leute auch sogleich gegen alles und jeden abseits der vermeintlichen Norm auf. In diesem fiktiven Fall geht es jedoch nicht um Migranten und Flüchtlinge, sondern um Inhumans und Mutanten.

Die Vorgehensweise der Rechten und das Spielen mit den Ängsten und Vorurteilen der Bevölkerung gehen dabei jedoch in exakt die gleiche Richtung. Kamala kämpft in diesem Band also nicht einfach nur gegen die üblichen stupiden Superschurken, sondern gegen Fascho-Hipster, sogenannte "besorgte Bürger" und sonstige rassistische Schwachmaten. Gerade für die jüngeren Generationen sollte dieser Comic somit also eine absolute Pflichtlektüre darstellen, denn er ist definitiv ist als klare Ansage gegen Ausgrenzung und Xenophobie zu verstehen. Einmal mehr ganz großes Kino! (elfo)

Seitenzahl: 140
Format: Softcover
Preis: 16,99 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / Marvel
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