Punisher: Das erste Jahr [Review]

Zugegeben. Dem geneigten Punisher-Fan ist die Entstehungs- geschichte der katholischen Ein-Mann-Armee sehr wohl bekannt. Unzählige Male wurde in Punisher-Geschichten darauf verwiesen. Es ist quasi ja die Grundlage für die Motivation des Bestrafers. Dennoch ist dieser Band für Frank-Castle-Freunde reizvoll, gibt er dem Charakter doch ein wenig mehr Tiefe.

Unmittelbar nach dem Massaker an seiner Familie, welche unbeteiligt in ein Mafia-Kreuzfeuer gerät, versucht Frank zum einen klarzukommen, zum anderen die Hintermänner ausfindig zu machen. Dass ihm die Polizei kaum eine Hilfe sein kann, auch wenn Detective Laviano ihm wohlgesonnen ist, liegt, wie so oft, an dem komplett korrumpierten System. Auch der Weg über die Presse bringt für Castle nur weitere, bittere Enttäuschungen. Als er bemerkt, dass auch der schmierige, gescheiterte Journalist McTeer nur an seine eigene Story denkt und vom Pulitzer-Preis träumt, bleibt Castle nur noch ein Weg. Er nimmt die Dinge selbst in die Hand.

Das Ganze ist ansprechend verpackt in eine recht klassische Cop-Story. Ganz nebenbei entsteht eine der beeindruckendsten Figuren im Marvel-Universum. Kompromisslos, hart, zielgerichtet. Wobei es dem hochdekorierten Vietnamveteran nicht um bloße Rache geht. Zitat: „Das wäre ein niederes Motiv. Ein billiger Affekt, der nicht besser ist, als die Tat, die ihm vorausging. Ich rede von... Bestrafung.“ Und wenn Castle eine Fähigkeit besitzt, dann ist es die, effektiv zu bestrafen. Bei allen Kontroversen um die Figur, ist es doch genau diese Härte, die den Punisher ausmacht und ihn für mich zum besten Marvel-Charakter aller Zeiten macht. Sic vis pacem, para bellum. (commaaaander)

108 Seiten, Softcover // 12,99 € //
Cover-Copyright: Panini // paninicomics.de
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