C4SERVICE - Un/stable [Review]
Ich entschuldige meine mögliche Subjektivität im Voraus, bin ich bei C4SERVICE doch auch nicht ganz unbefangen. Gitarrist Holger war langjähriger Wegbegleiter in Warendorf im goldenen Jahrzehnt des Hardcorepunk. Auch der Rest der Gang kreuzte immer wieder meinen Weg in irgendeiner Form. Vorgängerbands wie DECEIT, WISDOM IN CHAINS und auch ASSCHORD SERVICE habe ich schwer gefeiert.
Nun ist mit C4SERVICE aktuell ein ungeschliffener Rohdiamant auf dem Punkrock-Markt, der derzeit von extrem viel (gewollt) rumpeligen Deutsch-Retro-Punk-Bands geflutet wird. Ganz anders hier. Das hat Klasse und hohe Qualität. Gesungen wird ausnahmslos englisch und Verenas kehliger Gesang gibt dem Ganzen die zusätzliche, rauhe Kante. Befinden sich auf der Unstable-Seite drei derb krachige Punkrocknummern, deutlich Richtung HC tendierend, geht man es auf der Stable-Seite etwas grooviger, rockiger an. Diese Gegensätze scheinen gewollt zu sein. Das Cover (im schönen Inside-Out-Druck) impliziert ähnliche Gegensätze.
Insgesamt ist die 12“ definitiv eine lohnenswerte Anschaffung, lässt die Aufmachung doch keine Wünsche offen. Dickes Lyricsheet, Downloadcode und auch eine Limited Edition in rotem Vinyl ist erhältlich. Und mit „Ready to hurt“ (DECEIT-Cover) kann man eine kleine Zeitreise wagen in die Blütezeit des HC-Punk in der Tieflandebene. WAF-HC brauchte sich wahrlich nicht hinter US-amerikanischen Vorbildern verstecken. In Erwartung eines probaten Longplayers bleibt mir nur zu sagen: Beide Daumen maximal hoch! (commaaaander)
12" // Powder Shed // powder-shed.net