Wraith: Todesfahrt ins Christmasland [Review]
Es dürfte wohl kein Geheimnis mehr sein, dass sich hinter dem Namen Joe Hill der Sohn von niemand geringerem als Stephen King verbirgt, der zu Beginn seiner Karriere bewusst ein Pseudonym für seine Werke wählte. Denn sein richtiger Name hätte ihm zwar zweifelsohne die eine oder andere Tür schneller und weiter aufgemacht, aber die Messlatte eben auch extrem hoch gehängt und somit von Anfang an für ein vermutlich nicht gerade entspanntes Arbeiten gesorgt. Mittlerweile ist die Katze längst aus dem Sack (optisch ließe sich das Verwandtschaftsverhältnis so oder so nicht mehr abstreiten...) und letztendlich hat der Gute mit dieser Taktik wohl alles richtig gemacht. Mehrere Auszeichnungen für in diversen Zeitschriften veröffentlichte Kurzgeschichten stehen bereits auf der Habenseite, seine Romane sind auch nicht gerade unerfolgreich und dass er von seinem berühmten Vater einiges an Talent geerbt hat, beweist er dann auch mit diesem hier vorliegenden Comic, bei dem er als Autor fungierte. Das Ganze ist die Vorgeschichte zu seinem Buch "NOS4A2", welches man hierfür aber nicht zwangsläufig kennen muss, da die Story auch so wunderbar funktioniert. Im Mittelpunkt der Geschichte steht hier die Flucht dreier Häftlinge von einem Gefangenentransport, die sich samt den beiden nun als Geiseln gehaltenen Polizeibeamten vom mysteriösen Charlie Manx an einen vermeintlich sicheren Ort bringen lassen. Was das Quintett nicht ahnt: Das Ziel der Reise ist das Christmasland, eine Art Psycho-Disneyland, in dem zwölf Monate im Jahr Weihnachten ist und das von kleinen, fiesen Kindern mit langen, spitzen Reißzähnen bewohnt wird, die Neuankömmlingen zum Spaß auch schon mal gern diverse Körperteile absägen... Das Ganze ist ebenso abgefahren wie brutal, extrem unterhaltsam und weiß zudem mit diversen versteckten Anspielungen zu überzeugen. So entdeckt man bei genauerem Hinsehen bspw. schon mal einen in einer Eiswand eingefrorenen Captain America oder auch Walter (ihr wisst schon, der Typ mit dem rot-weiß gestreiften Pulli und der passenden Bommelmütze...) im Getümmel. Alles in allem ein großer Spaß und den entsprechenden Sequel-Roman werde ich mir dann demnächst wohl auch nochmal reinziehen müssen.