Defenders: Ohne Skrupel [Review]

Zugegeben, die erste Staffel von Luke Cage hatte ihre Längen und Iron Fist Danny Rand hatte sicherlich nicht nur aufgrund seiner deutschen Synchronstimme ein ähnliches Nervpotential wie der junge Anakin Skywalker, aber alles in allem waren die Marvel-Serien auf Netflix bislang echt total geil. Jessica Jones konnte vor allem dank des von David Tennant (Doctor Who) verkörperten Antagonisten Killgrave punkten, der Punisher dank seiner extremen Härte und Daredevil ist sowieso über jeden Zweifel erhaben.

Das erste Aufeinandertreffen dieser ganzen (Anti-)Helden in der gemeinsamen Defenders-Serie, in der sie (abzüglich des Punishers) so eine Art abgefuckte Street-Version der Avengers darstellen, war dementsprechend auch selbstredend ein riesengroßer Spaß, der mit lediglich acht Episoden jedoch leider ein wenig zu kurz ausfiel. Nachschlag gibt es dafür nun aber in Comicform und Autor Brian Michael Bendis und Zeichner David Marquez treffen den Ton der Serien dabei wirklich  mal so ziemlich perfekt.

Wer das brandneue Marvel-Universum bislang als zu bunt und zu überdreht empfand, dürfte an den Defenders hingegen absolut nichts auszusetzen haben. Die Story, in der es das ungleiche Quartett mit Cages altem Spezi Diamondback zu tun bekommt, ist düster, dreckig und brutal und geizt zudem auch nicht mit diversen Gastauftritten anderer bekannter Marvel-Figuren wie zum Beispiel Spider-Man Miles Morales oder Vampirjäger Blade.

Da hier, ähnlich wie beim aktuellen Daredevil-Band "So finster die Nacht", auf eine laufende Nummer verzichtet wurde, scheint man im Hause Panini wohl auch bei den Defenders erstmal bloß antesten zu wollen, ob es wohl genügend Leute gibt, die Bock auf den Kram haben. Und das wäre definitiv wünschenswert, denn für Fans der Netflix-Serien ist das hier ohne wenn und aber eine absolute Pflichtlektüre. (elfo)

Seitenzahl: 132
Format: Softcover / limitiertes Variant
Preis: 16,99 € / 19 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / Marvel
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