Lucifer - Mein Wille geschehe: Band 1 [Review]


Erster Detektiv: Der gefallene Engel Gabriel. Zweiter Detektiv: Lucifer Morningstar himself. Recherchen und Archiv: Derzeit vakant. Wo ist bloß Bob Andrews, wenn man ihn mal braucht? Die beiden nicht mehr ganz so himmlischen Brüder bekommen es im ersten Band dieser Serie, die derweil die Vorlage zur gleichnamigen TV-Serie ist, nämlich auch direkt mal mit einem spezialgelagerten Sonderfall zu tun. Aber eins nach dem anderen.

Gott ist tot und Metatron, der Regent des Himmels, beauftragt den auf der Erde festsitzenden, sowie mittlerweile alkoholabhängigen Gabriel damit, der Sache auf den Grund zu gehen und den Mörder zu ermitteln. Da im Erfolgsfall ein neues Herz und ein Paar neue Flügel winken, willigt er ein und macht sich auch so gleich an die Arbeit.

Fragt man 100 Menschen danach, wer für eine solche Tat wohl ein Motiv haben könnte, werden vermutlich 99 den Teufel nennen und so kommt es wohl wenig überraschend, dass er der Erste ist, den Gabriel im Zuge seiner Ermittlungen aufsucht und befragt. Lucifer, mittlerweile Betreiber eines Nachtclubs in Los Angeles, beteuert seine Unschuld und bietet seinem Bruder Hilfe an, da es seiner Meinung nach niemandem außer ihm selbst gestattet sein sollte, Gott zu töten und er die Sache dementsprechend persönlich nimmt.

Die Suche nach Antworten führt die Zwei unter anderem in die Hölle und ins Traumland (wer die Sandman-Reihe kennt, ist klar im Vorteil) und lässt einen dank der gelungenen Mischung aus Mythologie, Fantasy und düsterem Humor beim Lesen nicht selten an die aktuelle Constantine-Reihe, sowie an den Film Dogma denken (wobei Metatron da natürlich wesentlich cooler war - R.I.P. Alan Rickman). Leute, die schnell mal wegen jeder Kleinigkeit der Meinung sind, man würde ihre religiösen Gefühle verletzen, sollten um diesen Comic einen großen Bogen machen. Allen anderen sei er hiermit aber definitiv empfohlen. Blasphemie hat schon lange nicht mehr so viel Spaß gemacht. (elfo)

148 Seiten, Softcover // 16,99 € // Cover-Copyright: Panini // paninicomics.de
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