Deadpool und die Söldner: Für eine Handvoll Dollar [Review]


Nachdem der Söldner mit der großen Klappe zuletzt bei den "Uncanny Avengers" unter Beweis stellen durfte, dass er auf seine eigene Art und Weise durchaus als Teamplayer funktionieren kann, geht Marvel nun einen Schritt weiter und guckt, was wohl dabei heraus kommt, wenn man Wade seine eigene Truppe zur Verfügung stellt.

Wer jetzt spontan an Chaos denkt, liegt damit natürlich goldrichtig. Gleich der erste Auftrag, beim dem Deadpool und seine aus Irren und Bekloppten bestehende Crew eine Holzkiste aus einem Forschungslabor stehlen sollen, führt sie geradewegs in Teufels Küche. Als sie ihre Auftraggeber tot vorfinden, beschließen sie nämlich, den Inhalt der Kiste (einen Roboter, der scheinbar die Zukunft kennt) höchstbietend zu verkaufen und laden die gesamte Unterwelt des Marvel-Universums zu einer Auktion ein, die schließlich vom Ozarks Kingpin, dem Oberhaupt einer kriminellen Redneck-Familie gewonnen wird, der die Mercs bei der Gelegenheit auch direkt noch mit dem Transport zu seiner Farm beauftragt.

Was folgt, ist ein völlig irrsinniger Roadtrip, bei dem Deadpool und seine Söldnertruppe es mit einer ganzen Horde zweit- und drittklassiger Schurken, wie Orb oder der Crazy Gang (geiler Name) zu tun bekommen, was letztlich natürlich viel Gekloppe, viel Blut und vor allem auch viel Quatsch bedeutet. Eigentlich könnte man sagen, das Übliche halt, aber phasenweise ist mir das Ganze hier selbst für einen Deadpool-Comic etwas zu albern geworden. Nichts gegen bekloppte Geschichten oder bekloppte Nebenfiguren, aber in einem zumindest etwas ernsteren Rahmen kommen Wades Humor und sein Anarcho-Charakter dann doch irgendwie wesentlich besser zur Geltung.

Pluspunkte gibt es aber für seinen mexikanischen Mitarbeiter Masacre, der aussieht wie ein schlechter Deadpool-Cosplayer und permanent so ein geiles Kauderwelsch von sich gibt, dass sich sogar schon der Übersetzer dazu genötigt fühlt, sich für den Inhalt seiner Sprechblasen zu rechtfertigen. Der Typ hat definitiv Kult-Potenzial. Also nicht der Übersetzer, sondern Masacre, haha. Nun ja. Unterm Strich hätte ich mir irgendwie etwas mehr von der Story erhofft, aber wer einfach nur Bock auf die volle Ladung Spökes hat, wird hier voll und ganz auf seine Kosten kommen. (elfo)

116 Seiten, Softcover // 12,99 € // Cover-Copyright: Panini // paninicomics.de
Powered by Blogger.