America's got Powers: Band 1 [Review]


Wow! Seit langem mal wieder ein Comic, welcher mich maximal begeistert. „Aus großer Kraft wächst große Verantwortung.“ So klingen noch Onkel Ben's Worte aus „Spider-Man“ in meinen Ohren. Doch was hier geschieht, führt eben diesen legendären Satz ad absurdum.

Durch einen seltsamen Kristall, welcher vor 17 Jahren in San Francisco niederging, erlangte plötzlich jedes Kind, welches an dem Tag geboren wurde, Superkräfte. Doch in der medialen Gesellschaft läuft eben nicht alles so glatt, wie in den klassischen Superhelden-Stories, wo sich die Kids dann mal kurzerhand grelle Popkostüme überwerfen und fortan die Schwachen der Gesellschaft zu schützen suchen. Vielmehr werden sie durch korrupte Politiker und irrgeleitete Wissenschaftler beeinflusst, stigmatisiert und instrumentalisiert, um die breite Masse bei Laune zu halten. Die „America's got Powers“-Show ward geboren!

In einer riesigen Arena kloppen sich die Supi-Kids, um Teil der einzigen, „offiziellen“ Superheldentruppe, der „Power Generation“ werden zu dürfen. Unter all den mit Superkräften gesegneten Kids gibt es aber auch noch Tommy Watts. Er scheint als einziges „Kristallkind“ keine Kräfte zu besitzen und trägt daher den Namen Zero. Doch das Schicksal scheint größeres für ihn bereit zu halten. Nochmal: Wow! Eine großartige, dystopische Grundstory, welche stimmig erzählt wird und viel Verschwörungstheorie-Stoff bietet. Jede Menge Medienkritik schwingt mit durch und Parallelen zu bekannten, totalitären Systemen oder Mechanismen der Einflußnahme sind unverkennbar.

Ähnlich wie bei „Watchmen“ betritt man mutig neues Terrain und fesselt damit ungemein. Somit kann ich es kaum abwarten, wie sich die Story um Tommy weiterentwickelt. Freunde intelligenter Comic-Kost müssen hier unbedingt zugreifen!
(commaaaander)

108 Seiten, Softcover // 14,99 € // Cover-Copyright: Panini // paninicomics.de
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