Moon Knight: Blackout [Review]

Autor Brian Wood (Northlanders, The Massive) und Zeichner Greg Smallwood (Dream Thief) übernehmen für den zweiten Band der neuen Reihe des Antihelden und nächtlichen Beschützers der New Yorker Bürger das Ruder von Warren Ellis und Declan Shelvey (der Plan sieht derweil vor, das Kreativteam konstant von Band zu Band munter durchrotieren zu lassen) und liefern dabei, verglichen mit dem Vorgänger, ein nicht minder spezielles Werk ab.

Erzähl- und Bildsprache heben sich auch hier wieder deutlich von anderen aktuellen Marvel-Serien ab und an nötigen Innovationen mangelt es auch diesmal nicht. Vor allem das schlicht, aber eben auch passend mit "Live" betitelte, zweite Kapitel, welches komplett in Form von Bildern aus Überwachungs- und Fernsehkameras erzählt wird, muss hier einfach mal hervorgehoben werden. In Filmen oder Serien mag sowas nichts besonderes mehr sein, aber in Comicform wirkt dieses Stilmittel tatsächlich ziemlich außergewöhnlich. Super Idee!

Was mir persönlich diesmal fehlt, sind die prolligen Sprüche, die im ersten Band noch für den einen oder anderen Lacher gut waren. Auch in Sachen Gewalt hat man ein wenig den Fuß vom Gaspedal genommen. Dafür darf man sich aber nun endlich auch mal über eine zusammenhängende Story und etwas mehr Tiefgang freuen, was ich sehr begrüße - auch wenn das Potenzial der unter einer multiplen Persönlichkeitsstörung leidenden Hauptfigur wohl immer noch nicht ansatzweise ausgeschöpft sein dürfte. Da erwarte ich mir für die Zukunft noch so einiges. Alles in allem ein überaus unterhaltsam umgesetzter Psycho-Thriller für Leute, die es auch mal gern etwas düsterer und obskurer mögen. (elfo)

132 Seiten, Softcover // 16,99 € // Cover-Copyright: Panini // paninicomics.de
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