Canardo: Friedhof der Aale [Review]
Es ist bestimmt über zwanzig Jahre her, dass ich das letzte Mal Canardo las. Seit Anfang der 80er ist die coole Ente fett im Geschäft. Mich hat an Canardo schon immer fasziniert, dass gewisse Gesellschaftsschichten kongenial widergespiegelt werden. Oft rechnet Sokal mit der „feinen“ Gesellschaft ab. Auch im mittlerweile 23. Band haben wir es wieder mit pervertierten Auswüchsen einer adeligen Gesellschaft zu tun.
Erneut im klassischen Film Noir Stil gehalten, stolpert der stoische Erpel mit dem Trenchcoat und dem glasigen Blick durch die Ermittlungen. Die Kippe immer lässig aus dem Schnabel hängend, dem billigen Fusel und dem anderen Geschlecht nicht abgeneigt, findet Privatschnüffler Canardo mal wieder in schlafwandlerischer Naivität die richtige Spur. Die blasse, unaufdringliche Farbgestaltung unterstreicht den Noir Aspekt perfekt. Angefangen mit einer unbekannten, schönen Frau, welche ihr Gedächtnis verloren hat und nun Antworten bezüglich ihrer Herkunft sucht, entwickelt sich der Fall zu etwas deutlich Größerem.
Es dreht sich um den fiktiven Kleinstaat Belamburg, welcher mit seinen moderaten Steuergesetzen und seinem ansehnlichen Yachthafen die Reichen und Mächtigen hofiert. Da passen die ständig ankommenden Flüchtlinge aus der Republik Wallonia nicht ins Bild. Also beschließt man eine restriktive Abschottungspolitik mit allen Mitteln. Das dämmt die Machenschaften skrupelloser Schleuser aber mitnichten ein. Und auch ständig neue, auftauchende, angespülte Leichen trüben die High Society-Idylle Belamburgs. Kann Kommissar Garenni, extra aus dem Ruhestand geholt, um den Flüchtlingsstrom einzudämmen, das Image des Steuerparadieses aufrecht halten? Und was werden die Ermittlungen von Canardo, welcher Hilfe von einem wallonischen Journalisten erhält, zu Tage fördern? Man muss keinen IQ von 130 haben, um zu erkennen, wie brandaktuell der neue Canardo-Fall ist. So verwundert es auch nicht, dass dem Leser das Lachen des Öfteren im Halse stecken bleibt.
Erneut ein geniales Meisterwerk des belgischen Zeichners Benoit Sokal. (commaaaander)
48 Seiten, Softcover // 12,95 € // Cover-Copyright: Schreiber & Leser // schreiberundleser.de
Erneut im klassischen Film Noir Stil gehalten, stolpert der stoische Erpel mit dem Trenchcoat und dem glasigen Blick durch die Ermittlungen. Die Kippe immer lässig aus dem Schnabel hängend, dem billigen Fusel und dem anderen Geschlecht nicht abgeneigt, findet Privatschnüffler Canardo mal wieder in schlafwandlerischer Naivität die richtige Spur. Die blasse, unaufdringliche Farbgestaltung unterstreicht den Noir Aspekt perfekt. Angefangen mit einer unbekannten, schönen Frau, welche ihr Gedächtnis verloren hat und nun Antworten bezüglich ihrer Herkunft sucht, entwickelt sich der Fall zu etwas deutlich Größerem.
Es dreht sich um den fiktiven Kleinstaat Belamburg, welcher mit seinen moderaten Steuergesetzen und seinem ansehnlichen Yachthafen die Reichen und Mächtigen hofiert. Da passen die ständig ankommenden Flüchtlinge aus der Republik Wallonia nicht ins Bild. Also beschließt man eine restriktive Abschottungspolitik mit allen Mitteln. Das dämmt die Machenschaften skrupelloser Schleuser aber mitnichten ein. Und auch ständig neue, auftauchende, angespülte Leichen trüben die High Society-Idylle Belamburgs. Kann Kommissar Garenni, extra aus dem Ruhestand geholt, um den Flüchtlingsstrom einzudämmen, das Image des Steuerparadieses aufrecht halten? Und was werden die Ermittlungen von Canardo, welcher Hilfe von einem wallonischen Journalisten erhält, zu Tage fördern? Man muss keinen IQ von 130 haben, um zu erkennen, wie brandaktuell der neue Canardo-Fall ist. So verwundert es auch nicht, dass dem Leser das Lachen des Öfteren im Halse stecken bleibt.
Erneut ein geniales Meisterwerk des belgischen Zeichners Benoit Sokal. (commaaaander)
48 Seiten, Softcover // 12,95 € // Cover-Copyright: Schreiber & Leser // schreiberundleser.de